Baumot Aktie: Der Dieselskandal im Wahlkampf - Widersprüchliches aus der Politik
Das politische Ringen um einen Ausweg aus der Dieselabgaskrise hat massive Auswirkungen auf den Aktienkurs von Baumot, wie die vergangenen Wochen mit der Achterbahnfahrt des Titels gezeigt haben. Und so könnte der Wochenauftakt für den Aktienkurs des Herstellers von Systemen zur Abgasreinigung bei Dieselfahrzeugen wieder turbulent werden - der Grund sind aktuelle Medienberichte. So meldet die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, dass das Umweltbundesamt Zweifel daran habe, dass selbst eine technische Nachrüstung eines signifikanten Anteils von Dieselfahrzeugen entscheidende Auswirkungen auf die Luftqualität habe. In einer internen Studie soll das Amt zudem errechnet haben, dass den Nachrüstkosten von 3,7 Milliarden Euro lediglich knapp 0,3 Milliarden Euro an Einsparungen in den Bereichen Gesundheit und Umwelt gegenüber stehen sollen.
Eine solche Studie wäre keine gute Nachricht für Baumot, die von solchen technischen Nachrüstungen massiv profitieren könnte, wenn das Unternehmen dabei mit seinen Systemen zum Zug käme - noch sind alle Phantasien in diese Richtung Spekulationen. Zuletzt hatte sich Bundesumweltministerin Barbara Hendricks für solche Nachrüstungen ausgesprochen - wir berichteten. Die Aussagen der Ministerin hatten bei der Baumot Aktie eine Kursrallye ausgelöst.
Dieselskandal wird ein heißes Wahlkampfthema
Der Bericht der „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung” wird allerdings von Seiten des Bundesumweltministeriums zurück gewiesen. Technische Umrüstungen seien sinnvoll und die Zeitung habe sich auf eine veraltete Studie berufen, heißt es aus dem Ministerium. Dagegen weise eine neue Studie andere Ergebnisse aus.
Die Baumot Aktie liegt am Montagmorgen bei Indikationen um 1,72/1,74 Euro, nachdem der XETRA-Handel am Freitag bei 1,69 Euro mit 7,9 Prozent im Minus beendet wurde. Angesichts des laufenden Wahlkampfs, bei dem der Dieselskandal immer mehr zu einem wichtigen Thema wird, dürfte die Nachrichtenlage in den kommenden Wochen vor dem zweiten „Diesel-Gipfel” im Herbst immer wieder für Diskussionsstoff sorgen.