Daimler Aktie trotz Rekordzahlen unter Druck – was ist passiert?
Die Daimler Aktie kann am Freitagmorgen das gestern im XETRA-Handel erreichte Niveau nicht halten. Aktuelle Indikationen liegen bei 64,90/65,20 Euro, nachdem der Aktienkurs des DAX-notierten Autobauers gestern mit 66,00 Euro und einem Plus von 1,23 Prozent aus dem Handel gegangen war – inklusive charttechnischer Kaufsignale, die sich nun als Bullenfalle entpuppen könnten. Zumindest derzeit unterschreitet die Daimler Aktie wieder den Ausbruchsbereich, der sich unterhalb von 65,47 Euro erstreckt. Die gestrigen Vorschusslorbeeren, die der Markt auf die heute veröffentlichten Quartalszahlen des Autobauers gewährt hatte, scheinen sich nicht auszuzahlen.
Der Grund für den Kursrückgang am frühen Freitagmorgen sind die Aussagen des Konzerns zum Ausblick. Oder besser gesagt: Das Unternehmen konnte hier die höher liegenden Erwartungen nicht erfüllen. Daimler muss als Folge der Entwicklung die Prognose für 2016 leicht reduzieren, was an der schlechter als erwarteten Lage auf dem Nutzfahrzeugmarkt liegen dürfte. Statt mit deutlichen Zuwächsen beim Absatz und Umsatz rechnet der Konzern nun nur noch mit einem Umsatz um den Wert aus dem Vorjahr bei 150 Milliarden Euro, während der Absatz nur leicht steigen soll. An der Gewinnprognose schraubt Daimler indes nicht und peilt weiter operativ mehr als 14 Milliarden Euro Überschuss an, damit eine leichte Steigerung gegenüber 2015.
Rekordzahlen für Daimler, aber...
Dagegen sind die Zahlen zum Ergebnis im dritten Quartal besser als im Konsens von Experten ausgefallen. Daimler weist einen Umsatzanstieg von 37,276 Milliarden Euro auf 38,597 Milliarden Euro aus. Bereinigt um Sondereffekte ist der Gewinn vor Zinsen und Steuern von 3,657 Milliarden Euro auf 4,01 Milliarden Euro gestiegen. Je Daimler Aktie hat der Konzern 2,43 Euro im dritten Quartal verdient nach 2,23 Euro im Vorjahreszeitraum. Der Free Cashflow im Industriegeschäft ist allerdings deutlich von 1,463 Milliarden Euro auf 0,473 Milliarden Euro zurückgegangen. „Daimler ist trotz volatiler Absatz- und Finanzmärkte weiterhin gut unterwegs, die Ergebnisprognosen für das laufende Jahr zu erreichen“, sagt Konzern-Finanzchef Bodo Uebber am Freitag. Für den Umsatz allerdings gilt dies nicht.