Raiffeisen: Apple, Hapag-Lloyd, Mitsubishi Motors und Staatsanleihen im Blickpunkt
Bei den Vorwahlen zur US Präsidentschaftskandidatur in 5 Bundesstaaten errangen der republikanische Bewerber Donald Trump und die demokratische Bewerberin Hillary Clinton deutliche Siege. Herr Trump gewann in allen fünf, Frau Clinton in vier der fünf Staaten. Die nächsten Vorwahlen finden am 3.Mai in Indiana statt. Heute werden die Märkte im Zeichen der Zinssitzung der US Notenbank stehen. Zwar wird keine Veränderung des Leitzinses erwartet, die Markteilnehmer erhoffen sich jedoch aus der Stellungnahme der Fed Hinweise über einen möglichen Zinsschritt auf dem Treffen Mitte Juni abzuleiten. Werden im Vergleich zur letzten Sitzung die Risiken für die US Wirtschaft ausgewogener dargestellt, insb. in Bezug auf die konjunkturelle Situation im Rest der Welt und die Unsicherheit an den Finanzmärkten, wäre dies als Hinweis auf eine anstehende Zinsanhebung zu werten. Datenseitig stehen in den USA heute nur Zahlen zum Immobilienmarkt an (schwebende Hausverkäufe). In der Eurozone werden neben nationalen Umfragen zum Konsumentenvertrauen in Deutschland (GfK), Frankreich und Italien v.a. die Geld-und Kreditmengendaten veröffentlicht. Die Geldmenge M3 sollte sich im März weiterhin mit 5,0 % p.a. ausgeweitet haben. Am Primärmarkt stockte gestern Italien eine inflationsindexierte Anleihe mit Laufzeit 2024 um EUR 750 Mio. auf. Die durchschnittliche Emissionsrendite lag bei 0,48 % (real). Heute hat Deutschland die Aufstockung einer Fixzinsanleihe mit Laufzeit 2046 um EUR 1 Mrd. angekündigt.
Aktienmärkte
Wesentliche US-Aktienindizes präsentierten sich gestern wenig verändert. Im Fokus standen Unternehmenszahlen. Hier konnten gestern das Industriekonglomerat 3M und der Konsumgüterhersteller Procter + Gamble mit ihren Geschäftszahlen im Wesentlichen die Analysten-Konsenserwartungen übertreffen. Dennoch fiel die Marktreaktion bei beiden Unternehmen negativ aus. Nachbörslich veröffentlichte dann Apple sein Zahlenwerk. Der IT-Konzern vermeldete erstmals einen Rückgang bei den iPhone-Verkaufszahlen und verfehlte sowohl auf der Gewinn- als auch auf der Umsatzseite die Konsenserwartungen. Die Aktie musste nachbörslich deutlich Federn lassen. Der japanische Nikkei 225 notiert heute leicht schwächer. Zu den Tagesverlierern zählt hier Mitsubishi Motors. Der Automobilhersteller gestand ein, seit 1991 bei seinen Spritverbrauchsangaben getrickst zu haben. Ein Blick auf die aktuellen Futures-Indikationen lässt auf einen unspektakulären Start an den europäischen Handelsplätzen schließen. Impulse sind heute von den zahlreichen Unternehmensergebnissen und von der Fed-Zinssitzung zu erwarten.
Credit
Ratingseitig gab es gestern viele Neuigkeiten. Einerseits kamen positive Nachrichten von der Ratingagentur Moody’s zu 26 russischen Banken sowie 5 Öl- und Gasunternehmen, da deren Ratings auf dem aktuellen Niveau bestätigt wurden. Andererseits setzte S&P das B+ Rating von Hapag-Lloyd AG auf Watch negativ. Grund hierfür ist der geplante Merger mit der United Arab Shipping Company SAG. Der Druck auf Oi SA nimmt weiter zu. S&P senkte gestern deren Rating um eine weitere Stufe auf CCC-, da S&P die Wahrscheinlichkeit einer Restrukturierung als gestiegen ansieht. Die Recoveryquote wird von S&P mit 30-50 % eingeschätzt. Die Telekom Austria veröffentlicht heute die Zahlen für das erste Quartal 2016.
Emerging Markets
Die Industriegewinne der chinesischen Unternehmen stiegen im März um 11,1 % p.a. (nach -4,7 % p.a. im Februar) und deuten auf eine Stabilisierung der Konjunktur hin. Der Anstieg der Gewinne wurde hauptsächlich im Bereich der verarbeitenden Industrie verzeichnet, während Unternehmen im Rohstoffsektor sowie der Schwerindustrie weiterhin Verluste machten. Laut des nationalen Statistikamts stammen 30,5 % der Gewinne im März aus Investitionen und Tätigkeiten, die nicht zur Kernaktivität des jeweiligen Unternehmens gehören. Chinesische Aktienmärkte reagierten nahezu unverändert auf die Daten.
Zentraleuropa / Osteuropa
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- PL: Arbeitslosenquote im April voraussichtlich unter 10 %
- RO: Haushaltsüberschuss im 1. Quartal bei 0,4 % des BIP
- RU: Finanzministerium ist bereit für Platzierung neuer inflationsindexierter Anleihen