Volkswagen: „Das operative Geschäft ist kerngesund“
Der Autobauer Volkswagen hat heute die Zahlen für das Jahr 2015 vorgelegt. Der DAX-Konzern meldet einen Umsatzanstieg von 202,5 Milliarden Euro auf 213,3 Milliarden Euro. Die Ergebnisse sind allerdings aufgrund von milliardenschweren Belastungen aus dem Skandal um manipulierte Abgastests bei Dieselfahrzeugen massiv gefallen. Operativ meldet Volkswagen einen Verlust von 4,1 Milliarden Euro nach 12,7 Milliarden Euro Gewinn im Jahr 2014. Unter dem Strich weist VW für 2015 einen Verlust von 3,09 Euro je DAX-notierter Vorzugsaktie nach 21,88 Euro Gewinn im Jahr zuvor. Der Cashflow aus dem laufenden Geschäft sei von 21,6 Milliarden Euro auf 23,8 Milliarden Euro geklettert, melden die Norddeutschen zudem.
„Das operative Geschäft des Volkswagen Konzerns ist kerngesund. Das belegen die Zahlen vor Sondereinflüssen für das vergangene Geschäftsjahr klar und deutlich“, sagt Konzernchef Matthias Müller zur Bilanz. Das Management will je Vorzugsaktie eine Dividende von 0,17 Euro auszahlen, je Stammaktie sollen 0,11 Euro gezahlt werden. Beide Ausschüttungen liegen deutlich unter den Vorjahreswerten.
„Wir erwarten, dass die Auslieferungen an Kunden des Volkswagen Konzerns im Jahr 2016 unter anhaltend herausfordernden Marktbedingungen bei einem wachsenden Volumen in China insgesamt auf dem Niveau des Vorjahres liegen werden“, kündigt der Autobauer am Freitag an. Der Umsatz soll um bis zu 5 Prozent fallen, für die operative Gewinnspanne wird ein Wert zwischen 5 Prozent und 6 Prozent erwartet. „Herausforderungen liegen neben der Abgasthematik in dem wettbewerbs- intensiven Marktumfeld sowie in volatilen Wechselkurs- und Zinsverläufen und schwankenden Rohstoffpreisen“, so VW weiter zum Ausblick.
Keine Zwischenergebnisse zu „Dieselgate“-Untersuchungen im April
Entgegen bisheriger Ankündigungen wird Volkswagen bis Ende April allerdings keine Zwischenergebnisse der Untersuchungen im Konzern zum Skandal um gefälschte Diesel-Abgastests veröffentlichen. Die beauftrage Rechtsanwaltssozietät Jones Day sei mit den Untersuchungen zwar weit fortgeschritten und könne diese wohl im vierten Quartal abschließen. Allerdings sei man „nach eingehender Prüfung der rechtlichen Situation zu der Erkenntnis kommen, dass eine Veröffentlichung von Zwischenergebnissen der Untersuchung zum gegenwärtigen Zeitpunkt mit unvertretbaren Risiken für Volkswagen verbunden wäre und damit derzeit nicht erfolgen kann“, meldet Volkswagen. Auch die beiden US-Rechtsanwaltssozietäten Sullivan + Cromwell und Jones Day haben nach Angaben des Unternehmens unabhängig voneinander nachdrücklich von Veröffentlichungen abgeraten. Begründet wird dies unter anderem mit den juristischen Verfahren in den USA. Die Veröffentlichungen dürften damit vom Fortgang der Verfahren in den USA abhängen.
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