Lufthansa: Ein weiteres Jahr voller Unsicherheiten
Das Jahr 2015 war für die Lufthansa ein Jahr voller Hiobsbotschaften: Der Germanwings-Flugzeugabsturz in den französischen Alpen, lange Streiks und Tarifauseinandersetzungen sowie große Unsicherheiten in den Märkten kennzeichneten die Schlagzeilen. Am Donnerstag zieht die Luftfahrtgesellschaft den Schlussstrich unter das Jahr, für das „Katastophenjahr“ eine derzeit häufig genutzte Bezeichnung ist.
Trotz der vielen Schwierigkeiten konnte die Lufthansa ihren Gewinn 2015 deutlich steigern. Nach 55 Millionen Euro im Jahr 2014 konnte man den Überschuss unter dem Strich auf knapp 1,7 Milliarden Euro steigern. Der Umsatz für das vergangene Jahr wird mit 32,1 Milliarden Euro beziffert nach 30 Milliarden Euro im Jahr zuvor. Operativ haben die Frankfurter auf bereinigter Basis einen Überschuss von 1,82 Milliarden Euro vor Zinsen und Steuern erwirtschaftet, im Jahr 2014 waren es lediglich 1,17 Milliarden Euro. Für den operativen Cashflow weist die Lufthansa einen Anstieg von 1,98 Milliarden Euro auf 3,39 Milliarden Euro aus.
„Wirtschaftlich war 2015 ein gutes Jahr. Das verdoppelte Ergebnis der Passagierairlines ist nicht nur den niedrigeren Treibstoffkosten, sondern auch der erfreulichen Entwicklung der Passagierzahlen und unserer Kapazitätsdisziplin zu verdanken“, sagt Lufthansa-Chef Carsten Spohr am Donnerstag. Sinkende Kerosinpreise brachten der Gesellschaften wichtige Ergebnisimpulse. Aktionäre sollen für 2015 nun eine Dividende von 0,50 Euro je Lufthansa Aktie erhalten. Für 2014 hatte die Lufthansa keine Dividende gezahlt.
Lufthansa will profitabler werden
Für das laufende Jahr stellt Spohr weiter steigende Ergebnisse in Aussicht – auch hier dürfte der weiter niedrigere Treibstoffpreis eine alles andere als kleine Rolle spielen. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steiern solle leicht steigen, heißt es aus dem Konzern. Zudem will die Lufthansa weiter in die Modernisierung und Effizienz der Flugzeugflotte investieren, um die Profitabilität zu verbessern. „Kapazitätswachstum wird es nur dort geben, wo die Kostenstrukturen wettbewerbsfähig sind. Die Eurowings werden wir deutlich ausbauen und das Streckenangebot vergrößern“, kündigt Spohr weiter an. Unsicherheitsfaktoren bleiben neben dem Kerosinpreis und dem Preisdruck in der Branche allerdings mögliche Streiks und ihre Auswirkungen sowie die weltpolitische und weltwirtschaftliche Lage.