Volkswagen: Müller macht es – Mitarbeiter beurlaubt
Beim Volkswagen-Konzern fallen nach dem Bekanntwerden des Skandals um manipulierte Abgastests personelle Konsequenzen. Nachfolger des zurückgetretenen Konzernchefs Martin Winterkorn wird Matthias Müller – wenig überraschend, der Porsche-Manager war bereits als Nachfolger gehandelt worden und gilt zum einen als Vertrauter der Familien Piech und Porsche, zum anderen aber auch als Manager der „Ära Winterkorn“ - ein echter Schlussstrich wurde damit nicht gezogen. Wer Nachfolger von Müller auf dem Chefsessel bei Porsche wird, ist derzeit unklar.
Zudem sind weitere Konsequenzen gezogen worden. „Der Aufsichtsrat hat nach aktueller Erkenntnislage empfohlen, einige Mitarbeiter umgehend zu beurlauben. Dies ist teilweise bereits erfolgt“, heißt es von Volkswagen nach der heutigen Aufsichtsratssitzung. Auf einer außerordentlichen Hauptversammlung am 9. November soll Hans-Dieter Pötsch in den Aufsichtsrat gewählt werden und ist designierter Vorsitzender des Gremiums, das den Skandal nun aufklären will. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats solle deutsche und US-amerikanische Rechtsanwälte mit der Aufklärung des Skandals mandatieren, heißt es. „Die Testmanipulationen bedeuten für Volkswagen ein moralisches und politisches Desaster“, sagt Berthold Huber, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender von Volkswagen, am Freitag.
Zudem hat Volkswagen „eine neue Führungsstruktur von Konzern und Marken sowie der Region Nordamerika beschlossen“.
Die DAX-notierte Volkswagen Vorzugsaktie hat den heutigen XETRA-Handel bei 107,30 Euro mit 4,32 Prozent im Minus beendet.
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