Paion peilt Break-Even Ende 2023 oder Anfang 2024 an - weiterer Finanzierungsbedarf
Paion meldet für die erste Hälfte des Jahres 2021 einen Umsatzanstieg von 3,52 Millionen Euro auf 3,62 Millionen Euro. Zwar sanken die Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen bei dem Aachener Biopharma-Unternehmen nach dem Abschluss der klinischen Entwicklung für das Narkosemittel Remimazolam in wichtigen Märkten, zugleich stiegen die Verwaltungs- und Vertriebsaufwendungen aber aufgrund des Vermarktungsstarts. Hinzu kamen Finanzierungsaktivitäten und der Ausbaus von IT-Systemen und -Infrastruktur. Vor Zinsen und Steuern sorgt die für einen steigenden Verlust, der bei 8,59 Millionen Euro liegt nach 6,68 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Unter dem Strich meldet Paion einen Verlust von 10,44 Millionen Euro gegenüber 6,05 Millionen Euro zuvor. Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit liegt mit 6,98 Millionen Euro im Minus gegenüber 6,36 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2020.
Mit Byfavo (Remimazolam) und Giapreza hat Paion zwei Produkte bereits im Vertrieb, das dritte soll folgen: „Weitere Produkteinführungen in ausgewählten europäischen Märkten und auch der Launch unseres dritten Produktes Xerava werden in den kommenden Monaten im Rahmen unseres gestaffelten länderspezifischen Roll-outs erfolgen”, sagt Paion-Chef Jim Phillips.
Für das laufende Jahr erwartet Paion einen Umsatz zwischen 8 Millionen Euro und 9,5 Millionen Euro. Von der Summe sollen zwischen 4,0 Millionen Euro und 4,5 Millionen Euro auf dem angelaufenen Verkauf von Remimazolam-Wirkstoff und auf Lizenzgebühren aus der Vermarktung von Remimazolam entfallen. Bei den Verwaltungs- und Vertriebsaufwendungen erwartet Paion eine summe zwischen 18 Millionen Euro und 20 Millionen Euro, für Forschung und Entwicklung will man zwischen 4,5 Millionen Euro und 5,5 Millionen Euro ausgeben. Vor Zinsen und Steuern wird damit ein Verlust zwischen 16,0 Millionen Euro und 20,5 Millionen Euro prognostiziert.
Auf Basis aktueller Planungen wolle man Ende 2023 oder Anfang 2024 den Break-Even erreichen, so Paion. Finanzielle Mittel seien bis ins erste Halbjahr 2022 vorhanden, womit weitere Finanzierungsmaßnahmen im mittleren zweistelligen Millionenbereich nötig werden. Dabei könnten auch weitere Partnerschaften eine Rolle spielen, so Paion.