Deutsche Bank: Corona kostet weitere Millionen - Geschäft aber besser als erwartet
Die Corona-Pandemie zwingt die Deutsche Bank im laufenden Quartal zu höheren Rückstellungen für Kreditausfälle. Konzern-Finanzchef James von Moltke spricht am Mittwoch bei einer Investorenveranstaltung davon, dass die Vorsorge um 800 Millionen Euro aufgestockt werden solle. Mehr als eine halbe Milliarde Euro hat der DAX-Konzern bereits im ersten Quartal dieses Jahres hierfür zurückgelegt. Allerdings geht man bei der Deutschen Bank davon aus, dass im zweiten Quartal das Tal durchschritten sei und die Corona-Krise keine weiteren negativen Tendenzen nehme. Das Geschäft entwickle sich seit März besser als prognostiziert, heißt es.
Die Deutsche Bank kündigt am Mittwoch zudem die Fortsetzung der Restrukturierungen im Privatkundengeschäft des Konzerns an. Man wolle das Geschäft mit Vermögenskunden und das internationale Geschäft mit Privat- und Firmenkunden zusammen führen, heißt es am Nachmittag in einer Mitteilung des Finanzkonzerns. „Die Internationale Privatkundenbank umfasst das Geschäft der Bank mit vermögenden Kunden weltweit sowie mit kleinen und mittelgroßen Unternehmen und Privatkunden in Italien, Spanien, Belgien und Indien. Die neue Einheit bedient insgesamt 3,4 Millionen Kunden, verwaltet Vermögen in Höhe von 250 Milliarden Euro und erwirtschaftet Erträge von rund drei Milliarden Euro pro Jahr”, so die Deutsche Bank. Geleitet werden soll die Sparte von Claudio de Sanctis, der bisher als Leiter des Wealth Managements für die Deutsche Bank tätig war.
„Dies ist der nächste Schritt in der Transformation der Privatkundenbank, die wir im Juli 2019 angekündigt haben”, sagt Karl von Rohr, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bank und Leiter der Privatkundenbank.