Raiffeisen: Deutsche Bank, Amgen, Microsoft und Staatsanleihen im Blickpunkt

Mit der gestrigen Auktion 6-monatiger Schatzanweisungen (IT0005160129) nahm Italien wie geplant EUR 6,5 Mrd. auf. Die durchschnittliche Emissionsrendite lag bei -0,08 %. Deutschland stockte gestern wie geplant eine Anleihe mit Laufzeit bis 2046 (DE0001102341) um EUR 1 Mrd. auf. Das mit einem Kupon von 2,5 % ausgestattete Papier wurde zu einer Durchschnittsrendite von 1,18 % zugeteilt. Für heute plant Italien die Aufstockung dreier Anleihen: zwei Fixzinsanleihen mit Laufzeit bis 2020 bzw. 2025 (IT0005142143 bzw. IT0005127086) und eine variabel verzinste Anleihe mit Laufzeit bis 2022 (IT0005137614). In Summe sollen zwischen EUR 5,5 Mrd. und EUR 7 Mrd. aufgenommen werden.
Wie erwartet gestaltete die Fed die Stellungnahme im Anschluss an die gestrige Zinssitzung so ausgewogen, dass es weder am Devisenmarkt noch am Rentenmarkt zu ausgeprägten Ausschlägen kam. Zwar werden Risiken für die US-Wirtschaft mit Blick auf die konjunkturelle Entwicklung in anderen Teilen der Welt sowie an den Finanzmärkten angesprochen, ohne diese allerdings übermäßig zu betonen. Auf der anderen Seite wird die ungebrochen positive Arbeitsmarktentwicklung genannt. Mit Blick auf die Inflationsentwicklung hat sich die seit langem bestehende Einschätzung des FOMC nicht verändert. So wird der auch für die nahe Zukunft noch zu erwartende stark gedämpfte Anstieg des Preisniveaus zu großen Teilen dem Energiepreisrückgang zugeschrieben und als nicht dauerhaft angesehen. Die Währungshüter halten sich damit mit Blick auf den März alle Optionen offen.
Heute stehen zahlreiche wichtige Konjunkturdaten an. Unter anderem werden in Deutschland die vorläufigen Verbraucherpreiszahlen für Januar gemeldet. Aufgrund des starken Ölpreisrückgangs im laufenden Monat dürfte die Inflationsrate nur leicht auf 0,5 % p.a. gestiegen sein. In den USA liegt das Hauptaugenmerk auf den Zahlen zum Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter. Wir rechnen mit einem deutlich negativeren Ergebnis als der Konsens.
Aktienmärkte
Die wichtigsten US-Aktienindizes schwankten im Handelsverkauf zwischen einem positiven und negativen Vorzeichen, wobei der Handelstag schlussendlich klar im negativen Terrain endete. Generell war der Abgabedruck auf breiter Basis zu spüren: Acht der zehn S&P 500 Sektoren beendeten den Handel mit einem negativen Vorzeichen, wobei insbesondere der IT-Sektor die Verliererliste anführte. Geschuldet war dies sowohl den besorgten Aussagen der Fed bzgl. der Turbulenzen an den globalen Finanzmärkten und die flaue Weltkonjunktur als auch die Quartalsergebnisse bzw. der Ausblick im Zuge der Berichtsaison. Die Aktien des Technologiekonzerns Apple verloren 6,6 % nachdem der Konzern am Tag zuvor nachbörslich eine abflauende iPhone-Dynamik sowie einen unter den Erwartungen liegenden Ausblick in Aussicht gestellt hatte. Der Flugzeughersteller Boeing konnte zwar die Gewinnerwartungen übertreffen, sorgte aber ebenfalls mit einem niedrigeren Ausblick für Enttäuschung, wodurch die Aktien mit einem Minus von 8,9 % deutlich unter Abgabedruck gerieten. Im Sog der schwachen US-Vorgaben beendete der japanische Nikkei 225 den Handelstag ebenfalls im negativen Terrain. Für Spannung werden unter anderem die heute anstehenden Unternehmensergebnisse von Deutsche Bank, H&M, Roche, Amgen, Amazon.com, Caterpillar, Ford, Altria und Microsoft sorgen. Die Eröffnung an den europäischen Aktienmärkten erwarten wir mit Blick auf die ersten Indikatoren negativ.
Credit
Die Risikoprämien am Credit-Markt stabilisieren sich momentan auf hohen Niveaus. Inwiefern sich der Markt kurzfristig weiterentwickelt, wird auch von der derzeit stattfindenden Berichtssaison in den USA abhängen. Nach monatelangen Verhandlungen haben sich die EU-Kommission und die italienische Regierung auf die Ausgestaltung einer "Bad Bank" geeinigt. Es sei ein Garantiemechanismus gefunden worden, um risikobehaftete Kredite der lokalen Banken auszulagern. Die Garantien müssen zu Marktpreisen gekauft werden, um unerlaubten staatlichen Beihilfen vorzubeugen. Die australische CBA konnte trotz Öl- und China-Sorgen einen EUR denominierten Dual-Tranche Covered Bond (Gesamtvolumen EUR 1,25 Mrd.) problemlos platzieren. Für heute wird eine Sub-Benchmark Covered Bond Emission der Kreissparkasse Köln erwartet.
Zentraleuropa / Osteuropa
- CZ: CZGB Auktion erfolgreich
- RO: Weiterhin solide Darlehensvergabe trotz Rückgang im Dezember
- RU: VPI sinkt weiter p.a.
Hinweis auf Interessenskonflikt(e): Der / die Autor(in) oder andere Personen aus der 4investors-Redaktion halten unmittelbar Positionen in Finanzinstrumenten / Derivate auf Finanzinstrumente von Unternehmen, die in diesem Beitrag thematisiert werden und deren Kurse durch die Berichterstattung beeinflusst werden könnten: Deutsche Bank.