National-Bank: Bereitet das FOMC den nächsten Leitzinsschritt vor?

Die Konjunkturdaten aus den USA sorgten überwiegend für positive Überraschungen. Die Immobilienpreise stiegen sowohl auf Monats- als auch Jahresbasis stärken an, als es geschätzt worden war. Zugleich dürfte das die Sorgenfalten bei dem einen oder anderen US-Notenbanker hat größer werden lassen, denn in einigen US-Regionen sind die Immobilienpreise besonders stark gestiegen. Und die US-Notenbanker haben noch nicht vergessen, welche Auswirkungen das Platzen der Subprime Blase auf die US-Wirtschaft hatte. Dementsprechend werden sie sicher den Entwicklung der Immobilienpreise im Blick haben, um eine (zu starke) Überhitzung zu verhindern, wobei es schwierig werden dürfte, den Immobilienmarkt in den betroffenen Regionen abzukühlen. Die anderen guten Nachrichten kamen von Verbrauchervertrauen des Conference Boards. Es stieg deutlich an. Mit dem privaten Verbrauch als Stütze der US-Wirtschaft ist weiterhin zu rechnen. Das macht die Entwicklung des Arbeitsmarktes deutlich, auch wenn der überwiegende Teil der Stellen im Dienstleistungssektor geschaffen wird. Aus Europa gab es dagegen wenig Neues: Griechenland steht einmal mehr wegen der Rentenreform im Fokus. Diese ist als Voraussetzung für weitere Stützungsleistungen durch die Partnerländer durchzuführen. Beschlüsse dazu gibt es jedoch nicht.
Heute steht ohne Zweifel das Ergebnis der Tagung des FOMC im Mittelpunkt des Interesses. Die Marktteilnehmer scheinen sich eher auf eine Abschlusserklärung einzustellen, die dem Muster aus September letzten Jahres folgt, also der Betonung der Risiken für die US-Wirtschaft. Dennoch wird die Fed betonen, dass die Zinserhöhungen weitergehen werden und dass der Leitzinspfad datenabhängig sei. Es ist durchaus möglich, dass die Stellungnahme „aggressiver“ ausfällt, als es der Mark erwartet. Man darf schließlich mit dem Blick auf die US-Preisentwicklung nicht völlig übersehen, dass die Kernraten auf Jahresbasis teils deutlich über der Null-Linie liegen. Zugleich läuft das Land auf Vollbeschäftigung („NAIRU“) zu, so dass die Löhne durchaus bald stärker steigen könnten. Daher wird sich die Fed die Möglichkeit offen halten, den Leitzins bereits im März erneut anzuheben.
Heute Morgen dürften die deutschen Konsumenten gemäß GfK signalisieren, dass ihre Konsumlust ungebrochen ist. Außerdem wird man einen Blick auf die Stimmungsindikatoren aus Italien werfen. Zudem dürfte die Diskussion über die wirtschaftliche Stärke Chinas weitergehen, nachdem Apple mit dem Hinweis auf die schwächeren Absatzzahlen für seine Produkte die Umsatzerwartungen gedämpft hat. Die Wachstumsverlangsamung der chinesischen Wirtschaft ist jedoch keine Überraschung, denn das konnte man beim IWF immer nachlesen. Die Ölpreisfutures liegen über 30 USD/Barrel. Entspannung ist aber nicht in Sicht, auch wenn es gestern Gerüchte darüber gab, dass sich Russland und die OPEC über Förderkürzungen verständigen könnten. Das dürfte aber mehr Hoffnung einiger Ölproduzenten sein.
Der Bund Future dürfte wenig verändert in den Tag Starten. Die Emission der 2046er Bundesanleihe wird vermutlich wieder mit einer Unterdeckung enden, und am Morgen gleichzeitig für leichten Druck auf den Bund Future sorgen. Es sollte sich dann zwischen 161,00 und 162,50 bewegen. Mit der Veröffentlichung der FOMC-Erklärung ist mit Gewinnmitnahmen zu rechnen. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries sollte zwischen 1,93 und 2,13% schwanken.