Raiffeisen: Micron Technologies, Konjunkturdaten und iTRAXX im Blickpunkt
Datenseitig ist in den USA gestern mit dem Empire State Index die erste relevante regionale Stimmungsumfrage für Juni veröffentlicht worden, welche die Erwartungen aber klar verfehlte: Der Index sank im Juni auf -1,98 Punkte (+3,09 Punkte im Vormonat); das ist der niedrigste Wert seit Jänner 2013. Ebenfalls enttäuschten die Daten zur Industrieproduktion, welche sich im Mai um 0,2 % (nach revidierten – 0,5 % im April) verringerten. Heute wird in den USA lediglich die Datenserie zum Immobilienmarkt mit den Wohnungsbaubeginnen- und Genehmigungen fortgesetzt. Nach dem äußerst kräftigen Zuwachs (20 % p.m.) im April rechnen wir bei den Wohnungsbaubeginnen im Mai mit einem Rückgang. Dennoch sollten die Baubeginne weiterhin über dem Niveau des ersten Quartals liegen. In der Eurozone stehen die ZEW Konjunkturerwartungen im Blickpunkt. Die Einschätzung der Aussichten für Deutschland und die Eurozone dürfte sich auch im Juni nach unten entwickeln, wobei die erwarteten Niveaus auch dann noch klar über dem langfristigen Durchschnitt liegen würden. Dominierendes Thema auf den Finanzmärkten bleibt Griechenland (siehe dazu unsere gestrige Aussendung): Deutsche Anleihen waren auch gestern aufgrund der Zuspitzung des griechischen Schuldendramas gefragt, während die Risikoprämien von spanischen, portugiesischen und italienische Anleihen stiegen. Am Primärmarkt stehen heute lediglich Geldmarktpapiere von Spanien, Malta, Belgien und dem ESM zur Emission an.
Aktienmärkte
Zum Wochenauftakt verbuchten die wichtigsten US-Aktienindizes moderate Verluste und beendeten den Handelstag allesamt im negativen Terrain. Neben der Unsicherheit bezüglich eines möglichen Ausscheidens Griechenland aus der Eurozone und schwächer als erwartete US-Konjunkturdaten, sorgte auch die anstehende Sitzung der US-Notenbank (Mittwoch) für Zurückhaltung unter den Anlegern. Unter Druck standen insbesondere Aktien von Micron Technologies, die nach einer Abstufung (Morgan Stanley) mit -3,5 % zu den größten Verlierern im S&P 500 zählten. Der japanische Aktienmarkt schloss sich den schwachen Vorgaben an und so beendete der Nikkei 225 den Handelstag mit einem Minus. Nach aktuellen Futures-Indikationen zeichnet sich an den europäischen Börsenplätzen ein Handelsbeginn auf Vortagesniveau ab.
Credit
Der Anstieg der Risikoprämien hat sich, nach schon deutlichen Ausweitungen am letzten Freitag, gestern fortgesetzt. Der iTRAXX Main (Investmentgrade) legte gestern nochmals um 3,5 auf aktuell 72,5 Basispunkte zu. Beim iTRAXX Crossover (High-Yield) erhöhte sich die Risikoprämie gestern um 14,5 auf 323 Basispunkte. Sollte diese negative Entwicklung weiter anhalten, gehen wir davon aus, dass sich dieser Trend auch bald am Kassamarkt widerspiegeln wird. Vorerst haben sich die Credit-Spreads von Unternehmensanleihen noch kaum erhöht. Die aktuelle Unsicherheit an den Credit-Märkten könnte sich auch auf den Primärmarkt auswirken. Aktuell gibt es weniger Emissionen zu vermelden.
Zentraleuropa / Osteuropa
- CZ: Erwarteter Anstieg der Erzeugerpreise
- PL: VPI war niedriger als erwartet
- PL: Solider Leistungsbilanzüberschuss
- RO: EU-Kommissionsbesuch startet heute
- RU: CBR senkte den Leitzinssatz auf 11,5%
- HR: Stagnation des VPI für Mai
- RS: Gute Nachfrage für Schatzwechsel, Rendite fällt auf 1,59%