National-Bank – Anleihen: Kreativer Vorschlag aus Frankreich
Die guten Nachrichten kamen heute Morgen aus China: Das BIP-Wachstum fiel im Rahmen der Erwartungen aus. Nichtsdestotrotz konnte das keine positiven Impulse für die Kapitalmärkte setzen, denn die meisten asiatischen Aktienmärkte gaben nach. Das liegt vermutlich daran, dass das Wachstum "nur" 7,3% betrug und damit unter der von der chinesischen Administration gesetzten Marke von 7,5% blieb. Insgesamt betrachtet ist das Wachstumstempo in China jedoch weiterhin hoch. Man darf zudem nicht übersehen, dass die dortige Regierung dabei ist, das Geschäftsmodell langfristig von einer stark exportorientierten hin zu einem binnenwirtschaftlich getriebenen Modell umzubauen. Das wird Wachstum kosten, langfristig jedoch für mehr Stabilität sorgen. Ansonsten sind Impulse heute Mangelware. Die Bundesbank hat sich gestern via Bundesbankbericht etwas skeptischer zu den Wachstumsperspektiven der deutschen Wirtschaft im laufenden Halbjahr geäußert. Bislang war man dort noch vergleichsweise optimistisch gewesen. Die regelmäßigen deutsch-französischen Konsultationen sind von einem interessanten Vorschlag aus Frankreich begleitet worden, nach dem Deutschland 50 Mrd. Euro über die kommenden drei Jahre zusätzlich investieren solle. Im Gegenzug würde Frankreich denselben Betrag einsparen. Das macht einmal mehr deutlich, dass es in Frankreich an dem Willen mangelt, strukturelle Reformen durchzuführen, sondern vielmehr bequeme Wege wählt. Dementsprechend darf man gespannt sein, wie die französische Regierung reagieren wird, wenn die EU-Kommission den französischen Haushaltsentwurf für das kommende Jahr tatsächlich zurückweisen wird, weil die vorab vereinbarten fiskalischen Ziele nicht erreicht werden. Man darf wohl davon ausgehen, dass auch die Länder Druck auf Frankreich ausüben werden, die in den vergangenen Jahren haben sehr stark sparen müssen.
Konjunkturdatenseitig herrscht heute Ebbe. Die Zahl der Verkäufe gebrauchter US-Immobilien wird kaum Einfluss auf das Marktgeschehen haben. Vermutlich werden sich die Blicke zum einen auf die Unternehmensberichtssaison richten. Außerdem dürfte die Fortsetzung der Verhandlungen über russische Gaslieferungen an die Ukraine beobachtet werden. Im Gegensatz zu den Meldungen vom gestrigen Tag ist man sich scheinbar doch nicht einig. Der Preis scheint zwar festgezurrt zu sein. Die Zahlungsmodalitäten sind es hingegen noch nicht, da die Ukraine aus Sicht Moskaus noch erhebliche Außenstände hat.
Die Geldmarktpapiere von Spanien werden sich trotz des Rendite- und Spreadanstiegs gegen Bundesanleihen sehr gut platzieren lassen. Auch die finnische Bondemission dürfte gut aufgenommen werden.
Der Bund Future dürfte gut behauptet in den Tag starten und sich im Tagesverlauf zwischen 150,15 und 151,40 bewegen. Die Rendite der 10jährigen US-Treasuries sollte zwischen 2,10 und 2,30% schwanken.