Raiffeisen: BNP Paribas, Porr, Voestalpine und Konjunkturdaten im Blickpunkt
Mit dem Sentix-Index, einer Umfrage unter Kapitalmarktteilnehmern in der Eurozone, wurde gestern der erste Stimmungstest für Oktober veröffentlicht. Und dieser fiel auf -13,7 Punkte nach -9,8 im Monat davor. Trotzdem konnte der EUR über Nacht seine seit Freitag angehäuften Verluste aufgrund USD Gewinnmitnahmen zum Teil wieder wettmachen. Bei der heute endenden zweitägigen Notenbanksitzung in Japan wurde keine Änderung der geldpolitischen Ausrichtung beschlossen. Der Datenkalender bietet heute nur Magerkost an. Erwähnenswert ist für die USA lediglich der Job Openings and Labor Turnover Survey (JOLTS) für August des Bureau of Labor Statistics. Dieser Bericht enthält einige Daten, auf die die Fed neben Beschäftigung und Arbeitslosenquote schaut, um die freien Kapazitäten am Arbeitsmarkt zu beurteilen. Dies sind unter anderem offene Stellen, Einstellungen und Kündigungen. In der Eurozone stand Deutschland heute früh mit der Veröffentlichung der Industrieproduktion im Blickpunkt; mit -4,0 % p.m. waren die Werte deutlich schlechter als erwartet. Am Primärmarkt stockt heute Österreich die Anleihe mit Laufzeitende 2024 auf. Am Geldmarkt emittiert neben Slowenien der ESM 3-Monatspapiere.
Aktienmärkte
Zum Wochenauftakt verbuchten die wichtigsten US-Aktienindizes leichte Verluste und beendeten den Handelstag allesamt im negativen Terrain. Dabei verzeichnete die Technologiebörse NASDAQ Composite mit einem Verlust von rund 0,5 % das größte Minus. Mit einem Zuwachs von 4,7 % stellte Hewlett Packard hier die Ausnahme dar. Grund für den Anstieg war die Ankündigung den Konzern in zwei Unternehmen aufspalten zu wollen. Nachdem Spekulationen über die weitere Vorgehensweise sowohl der EZB, als auch der US-Notenbank Fed, sowie geopolitische Spannungen das Geschehen der letzten Wochen an den etablierten Börsen bestimmt haben, sollte nun die in dieser Woche in den USA beginnende Berichtssaison zum dritten Quartal in den Fokus rücken. Der japanische NIKKEI 225 konnte sich den schwachen Vorgaben nicht entziehen und schloss ebenfalls im negativen Terrain. Dabei sorgte die Ankündigung der japanischen Notenbank, an ihrer lockeren Geldpolitik zwar festhalten zu wollen bei dem aktuell schwachen Yen aber derzeit keine zusätzlichen Lockerungsmaßnahmen durchzuführen, für eine Stimmungseintrübung. An den europäischen Börsenplätzen zeichnet sich nach aktuellen Futures-Indikationen ein leicht negativer Handelsbeginn ab.
Credit-Märkte
Die Porr AG plant Investoren ein Umtauschangebot für die 2009 und 2010 begebenen Anleihen vorzulegen. Diese Anleihen können entweder in eine neu zu emittierende fünfjährige Senior-Anleihe oder in eine ebenfalls neu zu emittierende Hybrid-Anleihe getauscht werden. Die Umtauschfrist läuft vom gestrigen Montag bis voraussichtlich zum 21.10.2014. Heute hält die Voestalpine AG für die geplante Emission einer unbesicherten Senior-Anleihe einen Investorencall ab. Financial seitig plaziert die belgische Belfi us Bank gestern einen öffentlichen Pfandbrief (EUR 1,25 Mrd., 7 Jahre, Aaa/AAA) beim MS+1 BP. BNP Paribas lieferte einen weiteren Beweis dafür, dass der Primärmarkt derzeit ein Emittentenmarkt ist. Deren Tier 2 Anleihe (EUR 750, MS+183 BP, frühester Call Zeitpunkt Oktober 2022, erwartetes Anleiherating Baa2/BBB/A) brachte es auf ein Orderbuchvolumen von EUR 12,3 Mrd.
Zentral- und Osteuropa
- Die russische Zentralbank verteidigte mit Devisenmarktinterventionen (USD 980 Mio.) den FX-Zielkorridor, der sich von RUB/Währungskorb 44,4 auf 44,6 verschob.
- Die Veröffentlichung schwacher Daten aus dem Euroraum verleiht Spekulationen über eine quantitative Lockerung weiteren Auftrieb – ein gutes Vorzeichen für CEE-Lokalwährungsanleihen.
- Angesichts der Abschwächung des Verkaufsdrucks auf UST und BUND sollten CEE-Eurobondspreads ebenfalls Boden gutmachen können.