National-Bank: Fortschritte in Richtung einer politischen Lösung des Konfliktes in der Ostukraine?
Die Marktakteure hoffen weiterhin darauf, dass die EZB die Liquiditätslücke durch ein eigenes QE-Programm schließen wird, die die Fed hinterlässt. Dementsprechend groß ist bereits der Erwartungsdruck an die nächste Pressekonferenz nach der Tagung des EZB-Rates. Allerdings ist kaum damit zu rechnen, dass entsprechende Impulse kommen werden. Ein QE-Programm dürfte die EZB erst in dem Fall auflegen, in dem sich sowohl deflationäre als auch rezessive Tendenzen verstärken. Vorerst wird die Notenbank auf die Wirkung ihrer TLTROs setzen. Die erste wird am 18. September zugeteilt. Nichtsdestotrotz waren gestern einmal mehr Staatsanleihen aus der Peripherie mit der Ausnahme Portugals gesucht. Eine Rendite von weniger als 3% für die aktuelle 10jährige war den Marktakteuren dann für portugiesische Staatsanleihen wohl doch zu wenig. Sie entschieden sich für Gewinnmitnahmen. Das kann in Anbetracht der jüngsten Kursrallye demnächst auch spanische, italienische, irische oder griechische Staatsanleihen treffen.
Vergleichsweise gute Nachrichten gab es aus den USA. Die Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter waren jedoch von Sondereffekten geprägt. Die neuen Orders ohne Transport fielen dagegen eher ernüchternd aus. Dafür konnte das Verbrauchervertrauen überzeugen. Es wurde nicht nur die Prognose deutlich geschlagen, sondern der Wert lag sogar noch über der Vormonatsgröße. Die US-Konsumenten dürften die positiven Effekte vom Arbeitsmarkt, von den Kapitalmärkten und den Immobilienpreisen spüren. Damit wird die Diskussion über den Zeitpunkt des ersten Zinsschritts der Fed weiter gehen. Auch in die Ukrainekrise scheint im Zuge des Treffens der beiden Präsidenten Bewegung zu kommen. Die Ukraine will nun einen Plan für einen Waffenstillstand vorlegen und erwartet dafür die Unterstützung Russlands. Es ist davon auszugehen, dass weitere Gespräche folgen werden.
Heute dürften vor allem die Konjunkturdaten aus dem Euroraum im Fokus stehen. Das Gfk-Konsumklima signalisiert anhaltende Konsumlust der Deutschen, so dass man weiterhin mit einem robusten privaten Verbrauch rechnen darf. Die beiden Stimmungsindikatoren aus Frankreich und Italien werden dagegen kaum ein positives Bild abgeben. In beiden Ländern tun wachstumsorientierte Reformen dringend not. Allerdings ist fraglich, ob die neu gebildete Regierung in Frankreich nun endlich aktiv wird und einen anderen wirtschaftpolitischen Kurs unter Beibehaltung fiskalpolitischer Enthaltsamkeit einschlägt.
Der Bund Future sollte kaum verändert in den heutigen Handelstag starten. Im weiteren Handelsverlauf dürfte er zwischen 150,30 und 151,50 schwanken. Gegen Abend kann im Zuge der beiden US-Emissionen etwas Druck auf die Kursnotierungen auch in Europa aufkommen. Die Rendite der 10jährigen Treasuries dürfte zwischen 2,33 und 2,48 % liegen.