RWE: Gewinn erheblich gefallen – weitere Kohlekraftwerke gehen vom Netz
Der Energieversorger RWE hat im ersten Halbjahr einen deutlichen Druck auf die Ergebnisse verzeichnet. Unternehmensangaben zufolge sind vor allem der milde Winter sowie die niedrigen Strompreise hierfür verantwortlich. Das DAX-notierte Unternehmen meldet einen Umsatzrückgang um 10 Prozent auf 25,1 Milliarden Euro. Wesentlich deutlicher fallen die Gewinne bei RWE: Bereinigt um Sondereffekte ist der Gewinn um 62 Prozent auf 0,7 Milliarden Euro eingebrochen, auf EBITDA-Basis meldet die Gesellschaft einen Ergebnisrückgang um 32 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro – Teils allerdings auf Sondereffekte zurückzuführen.
Der Markt bleib schwierig: „Die konventionelle Stromerzeugung ist auf dem Rückzug – nicht nur bei RWE. Zahlen der Bundesnetzagentur zeigen, dass bis 2018 mehr gesicherte Kraftwerksleistung vom Markt genommen wird als durch Investitionen hinzukommt. Für die Versorgungssicherheit, zu der Wind und Sonne wenig beitragen können, verheißt das nichts Gutes“, sagt RWE-Chef Peter Terium am Donnerstag. Für das Gesamtjahr stellt der DAX-notierte Konzern unter anderem einen Umsatz von 51 Milliarden Euro sowie ein bereinigtes Ergebnis zwischen 1,2 Milliarden Euro und 1,4 Milliarden Euro in Aussicht.
Zudem kündigt RWE am Donnerstag an, bis 2017 weitere Kraftwerke stillzulegen. Betroffen sind Kapazitäten von insgesamt 1.000 Megawatt (MW). Zum einen laufen laut Unternehmen „Bezugsverträge in der Größenordnung von 470 MW Ende diesen Jahres“ aus, zum anderen sollen zwischen 2015 und 2017 Kraftwerksblöcke in Hürth, Hamm und Werne vom Netz gehen, die mit Braun- und Steinkohle befeuert werden.
Die RWE-Aktie notiert am Vormittag bei 28,63 Euro mit -2,32 Prozent im Minus.