S.A.G. Solarstrom ist pleite - Anleihezinsen fallen aus
Die Freiburger S.A.G. Solarstrom ist pleite. Das Unternehmen wird am Freitag einen Antrag auf die Eröffnung des Insolvenzverfahrens stellen. Man sehe keine Chance mehr auf eine Sanierung außerhalb der Insolvenz, nachdem Finanzierungsgespräche gescheitert seien, melden die Süddeutschen am Freitag. Angestrebt wird nun eine Sanierung über ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung.
Der Grund für den Insolvenzantrag ist eine ausbleibende Zahlung in mittlerer einstelliger Millionenhöhe aus einem italienischen Solarenergieprojekt. Diese sollte eigentlich im Nove,ber eingehen, verzögert sich aufgrund rechtlicher Streitigkeiten mit einem Netzbetreiber aber ins kommende Jahr, meldet S.A.G. Solarstrom. Die Summe, die aus einem Darlehen an die italienische Projektgesellschaft besteht. Werde frühestens Ende des ersten Quartals 2014 eingehen, so das Solarenergieunternehmen am Montag. Weitere Lücken haben verzögerte Mittelzuflüsse aus Solaranlagenverkäufen in Deutschland gerissen.
Verhandlungen gescheitert - S.A.G. kann Liquiditätslücken nicht schließen
Bemühungen um eine finanzielle Rettung hatten keinen Erfolg. „Die S.A.G. Solarstrom AG hatte seit dem 18. November 2013 angesichts nicht zeitgerecht erfolgter Mittelzuflüsse und angesichts des seit dem 29. November 2013 erwarteten operativen Verlustes Refinanzierungsgespräche mit Banken, Finanzdienstleistern und weiteren Gläubigern sowie Investoren geführt“, so das Unternehmen. Diese sehe man am heutigen Tage als gescheitert an.
Die Zinszahlung für eine 2015 auslaufende Anleihe, die am Montag, den 16. Dezember fällig wäre, wird laut Angaben des Unternehmens vom Freitag nicht stattfinden. Wie es mit der Anleihe im Rahmen einer Insolvenz weiter gehen wird, bleibt abzuwarten.
Aktie von S.A.G. Solarstrom vor erneutem Kurssturz
Zuletzt war S.A.G. Solarstrom bereits in Turbulenzen geraten, nachdem Großprojekte geplatzt waren und daher die Jahresprognose einkassiert wurde. Der Aktienkurs ist als Folge dieser Nachrichten abgestürzt, dürfte heute aber noch weiter ins Bodenlose stürzen. Der letzte Börsenwert lag immer noch bei mehr als 13 Millionen Euro. Derzeit ist der Handel mit dem Papier bis 10:15 Uhr ausgesetzt.
Update 12:30 Uhr:
Die S.A.G. Solarstrom hat noch einmal ergänzende Informationen zu den Hintergründen der Insolvenz veröffentlicht. „Innerhalb von noch nicht einmal vier Wochen waren wir mit einer Situation konfrontiert, die für uns so in keiner Weise absehbar war. Wir hatten Mittelzuflüsse aus dem Closing des Verkaufs von deutschen Photovoltaik-Projekten, aus dem Closing eines italienischen Projekts mit 7 Photovoltaik-Anlagen und aus einem Darlehen, das wir einer italienischen Projektgesellschaft gewährt hatten, für November und Dezember fest eingeplant. Sie haben sich aus ganz unterschiedlichen Gründen verzögert. Insgesamt fehlt eine Summe von über 20 Millionen Euro. Diese signifikante Liquiditätslücke konnten wir trotz aller Anstrengungen nicht schließen“, sagt Karl Kuhlmann, Vorstandsvorsitzender der S.A.G. Solarstrom AG.
Die komplette Pressemitteilung des Unternehmens: S.A.G. Solarstrom AG stellt Insolvenzantrag.