Semodu: Ein einziges Kursdesaster

Semodu agiert im Bereich des modularen Bauens. Man ist dabei Service-Dienstleister für Dritte, eine eigene Produktion gibt es nicht. Das 2017 gegründete Unternehmen hat in Deutschland fünf Standorte und ist in acht Ländern vertreten.
Zuletzt hat man sich aus Österreich zurückgezogen. Dort ist die Marktschwäche aktuell noch größer als in Deutschland. Das hat zum vorläufigen Aus in der Alpenrepublik geführt.
In Paris (Frankreich) hat Semodu einen Mitarbeiter. Man hofft, von dort den afrikanischen Markt zu erschließen. In der Elfenbeinküste hat Semodu bereits eine Absichtserklärung abschließen können, die den Bau von bis zu 200.000 Wohnungen vorsieht. Auch aus dem arabischen Raum gibt es Interessensbekundungen an den Diensten von Semodu.
Ende Juli 2023 stand die Aktie von Semodu bei 22,80 Euro, seitdem ist ein massiver Abwärtstrend zu beobachten. Frank Talmon l’Armee, Vorstand der im m:access notierten Gesellschaft, macht auf einer Konferenz der Börse München deutlich, dass der Kursverlauf einem die Tränen in die Augen treiben könne. Zudem erschwere der starke Kursrückgang Gespräche mit potenziellen Finanzierungspartnern, da er negative Signale an den Markt aussende.
Talmon l’Armee nennt die Marktrahmenbedingungen auf der Konferenz in München sehr schwierig. Die höheren Zinsen und die restriktive Bankenpolitik drücken auf die Stimmung. Er spürt eine schwindende Investitionsbereitschaft, verbunden mit einer geringeren Nachfrage nach Immobilienprojekten. Für seine Dienste ist das keine gute Ausgangslage.
Trotz dieser Situation plant der Vorstand die weitere Expansion der Gesellschaft – und denkt dabei vor allem international. Er nennt in München Albanien, die Elfenbeinküste, den Senegal, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate als Zielländer. Das soll auch neuen Schwung für den Umsatz bringen. Dieser liegt 2023 vermutlich bei knapp über 3 Millionen Euro, 2024 soll er auf 5,9 Millionen Euro ansteigen. In den Folgejahren soll die Gesellschaft einen Umsatz von 7,8 Millionen Euro und 9,9 Millionen Euro erwirtschaften.
Spätestens bei der m:access Konferenz im kommenden Jahr dürfte der Markt wissen, wie erfolgreich die geplante Expansion verlaufen ist.
Die Aktien von Semodu (WKN: A2GS6H, ISIN: DE000A2GS6H7, Chart, News) haben den gestrigen Handel an der Münchener Börse bei 1,50 Euro beendet.