Börse am Morgen, u.a. Bitcoin, Microsoft, Rheinmetall - Nord LB
Die Zahl der Neubauverkäufe in den USA hat zum Jahresstart überraschend schwach zugelegt. Es gab im Januar einen Anstieg um 1,5% auf eine auf das Jahr hochgerechnete Summe von 661.000, wie das Handelsministerium mitteilte. Im Dezember lag der Wert bei revidiert 651.000. Fachleute hatten für Anfang 2024 einen Wert von 680.000 erwartet. Neue Hausverkäufe werden bei Vertragsunterzeichnung gezählt und sind damit ein Frühindikator für den Wohnungsmarkt. Der Umsatz stieg im Januar im Jahresvergleich um 1 8%.
Die Stimmung in der dt. Exportindustrie hat sich im Februar etwas aufgehellt. Das entsprechende Barometer stieg auf minus 7,0 Punkte, von minus 8,5 Punkten im Januar, wie das Münchner Ifo-Institut mitteilte. Zuwächse bei den Ausfuhren erwarten weiterhin nur wenige Branchen. Dazu zählen u.a. die Nahrungsmittel-Produzenten, die Getränkehersteller sowie die Glas- und Keramikbranche. In der Elektrobranche konnten die Exporterwartungen zulegen: Dort gleichen sich positive und negative Aussichten gegenwärtig nahezu aus. Im Maschinenbau allerdings sanken die Erwartungen auf den niedrigsten Wert seit Juni 2020. Auch bei den Autoherstellern hält die Exportschwäche an. Gleiches gilt für den Metallsektor.
Überweisungen und Zahlungen innerhalb der EU sollen künftig in Echtzeit rund um die Uhr möglich sein. Der Rat der EU verabschiedete neue Vorschriften, um entsprechende Sofortzahlungen in Euro zu ermöglichen. Die neuen Regeln gelten als weiterer Schritt der Ländergemeinschaft, um europ. Anbieter im Zahlungsverkehr gegen die großen US-Konzerne Visa und Mastercard im Wettbewerb zu stärken. Mit den neuen Vorschriften soll es Kunden künftig möglich sein, Geldbeträge in Euro jederzeit innerhalb von zehn Sekunden sowohl innerhalb eines Landes als auch zwischen EU-Mitgliedsländern zu transferieren. Dies soll auch außerhalb der Geschäftszeiten gelten.
Tagesausblick
Neben den Angaben zum GfK Verbrauchervertrauen aus Deutschland dürfte heute von den Märkten vor allem auf US-Wirtschaftsdaten zu achten sein. So werden Februar-Zahlen für den Richmond Fed Index gemeldet. Dieser regionale Stimmungsindikator wird von den Marktteilnehmern zunehmend beachtet und könnte sich am aktuellen Rand durchaus etwas weniger unfreundlich präsentieren. Weiterhin werden Hauspreisdaten, Angaben zu den Auftragseingängen für langlebige Güter und Zahlen zur Entwicklung des Conference Board Verbrauchervertrauens gemeldet. Zentrale Frage ist in allen Fällen, ob sich Informationen für eine Abschwächung der US-Wirtschaft ergeben werden, was Implikationen für das FOMC hätte.
Renten- und Aktienmärkte
Trotz mangelnder Konjunkturnachrichten standen die Kurse dt. Bunds zum Wochenauftakt deutlich unter Druck. Die Kursgewinne vom Freitag gaben die Anleihen vollständig wieder ab.
Ein Rekord jagt den nächsten. Auch gestern zeigte die Anzeigetafel auf dem Frankfurter Parkett ein neues Hoch an. Der breitere Markt zog jedoch nicht mit. Wie bereits am Freitag notierte er auch gestern schwächer. Ein weiteres Rekordhoch gab es auch bei Rheinmetall. Seit Jahresbeginn beträgt der Aufschlag rund 47%. Damit sind die Papiere des Rüstungskonzerns und Automobilzulieferers unangefochten an der Spitze im DAX. US-Anleger starteten gestern reserviert in die neue Handelswoche und auch aus Asien kamen heute Morgen keine frischen Impulse.
Unternehmen
Im Kampf um die technologische Führung bei Künstlicher Intelligenz setzt Microsoft künftig auch auf europ. Expertise. Der USSoftwarekonzern gab eine Partnerschaft mit der franz. Firma Mistral bekannt. Deren ChatGPT-Konkurrent werde künftig auch auf Microsofts Cloud-Plattform Azure verfügbar sein. Außerdem loteten die neuen Partner die Möglichkeiten für die gemeinsame Entwicklung von KI aus, die auf die Bedürfnisse bestimmter Kundengruppen zugeschnitten sind. In einem nachrichtenarmen Handel legte der EUR leicht zu.
Devisen und Rohstoffe
Der Bitcoin ist auf den höchsten Stand seit über zwei Jahren gestiegen. Als entscheidend für die Kursrally gilt die Zulassung mehrerer Bitcoin-Fonds in den USA, die bereits im Januar durch die Börsenaufsicht SEC erfolgt war. Diese sogenannten Spot-ETF ermöglichen es Interessenten ein Investment, ohne die Digitalanlage selbst direkt kaufen zu müssen.
Die Ölpreise machten am Montag anfängliche Verluste wieder wett. Angriffe der Huthi-Rebellen schürten erneut Ängste vor Versorgungsunterbrechungen.
Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!