Börse am Morgen, u.a. Telekom-Aktien, Ceconomy, ThyssenKrupp, Erzeugerpreise - Nord LB
Die Inflation in Großbritannien verharrte im Januar wie bereits im Dezember bei 4,0%. Damit blieb ein befürchteter Anstieg zwar aus, trotzdem fiel ein wichtiges Detail negativ aus: Die Inflation im Servicesektor zog von 6,4% auf 6,5% an. Das Stabilitätsziel der Bank of England (BoE) liegt wie bei der EZB bei 2,0%.
Mit einem Außenhandelsvolumen von EUR 253,1 Mrd. war China in 2023 zum achten Mal in Folge Deutschlands wichtigster Handelspartner. Allerdings lag das Handelsvolumen mit China nur noch EUR 0,7 Mrd. über demjenigen mit den USA (EUR 252,3 Mrd.). Im Vorjahr lag die Differenz noch bei EUR 50,1 Mrd.
Die Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte in Deutschland waren im Dezember 2023 um 9,9% niedriger als im Vorjahr, gegenüber dem Vormonat November 2023 stiegen sie dagegen um 1,2%. Den Rückgängen zum Jahresende standen starke Steigerungen am Jahresanfang gegenüber (Januar 2023: y/y +28,1%; Februar 2023: y/y +23,1%), so dass die Erzeugerpreise im Jahresdurchschnitt mit +0,1% nahezu unverändert blieben. Die Preise für pflanzliche Produkte lagen im Dezember um 6,6% und diejenigen für tierische Erzeugnisse um 12,1% unter den Vorjahreswerten.
Tagesausblick
Früh am Morgen werden zunächst Zahlen zum BIP für Q4 bei den wichtigen Volkswirtschaften Japan und Großbritannien veröffentlicht. Bei beiden ist davon auszugehen, dass sie sich noch im Wachstumsbereich befinden; in Großbritannien wird es allerdings schon knapp. Am Nachmittag steht dann ganz klar die USA im Fokus der Veröffentlichungen. Bei den diversen Indikatoren dürften die Einzelhandelsumsätze und der NAHBWohnungsmarkt-Index die dortigen Highlights darstellen. Um 15:00 Uhr wird außerdem EZB-Chefvolkswirt Lane in Florenz sprechen.
Renten- und Aktienmärkte
An den Rentenmärkten setzte nach den Kursverlusten des Vortages eine Gegenbewegung ein. Deutsche Bundesanleihen verzeichneten spürbare Kursgewinne.
Die wichtigsten deutschen Aktienindizes handelten gestern nach schwächerem Start lange Zeit um die Nulllinie. Im späteren Handel tendierten sie aber freundlich. Der MDAX profitierte von einem starken Anstieg der Aktie von Delivery Hero um zeitweise fast 24% nach beruhigenden Aussagen hinsichtlich des Cashflows. DAX +0,38%; MDAX +1,27%; TecDAX +0,51%
An der Wall Street kamen nach dem deutlichen Rücksetzer des Vortags die Schnäppchenjäger aufs Parkett. Die Aktienindizes begaben sich auf Erholungskurs. Dow Jones +0,40%; S&P 500 +0,96%; Nasdaq Comp. +1,30%.
Unternehmen
Zur Beschleunigung des 5G-Ausbaus in Europa denkt die EU über eine Lockerung der Fusionsregeln in der Telekommunikationsbranche nach. Die Pläne sollen am 21. Februar offiziell vorgestellt werden. Telekomtitel profitierten von dieser Aussicht, allen voran Vodafone, BT und Telecom Italia.
Ceconomy vermeldete einen erfolgreichen Start ins GJ 2023/24. Die beiden Elektronikhandelsketten Media Markt und Saturn konnten im Weihnachtsgeschäft (Q1) den währungsbereinigten (wb) Quartalsumsatz um 3,7% steigern. Der operative Gewinn (ber. EBIT) kletterte um 18% auf EUR 248 Mio., der Konzernüberschuss von EUR 127 Mio. im Vorjahr auf nunmehr EUR 147 Mio. Während der deutsche Heimatmarkt eine geringere Kundennachfrage verzeichnete, punkteten die Auslandsmärkte. Der Ausblick für das GJ 2023/24 wurde mit einem leichten wb Umsatzanstieg sowie einer deutlichen Verbesserung des ber. EBIT bestätigt.
ThyssenKrupp hat in Q1 2023/24 (Okt.-Dez.) nach Anteilen Dritter einen Konzernverlust von EUR 314 Mio. (Vj.: Gewinn von EUR 75 Mio.) erlitten. Ursächlich waren insbes. die globale Konjunkturschwäche sowie Abschreibungen in der Stahlsparte. Für das gesamte Geschäftsjahr erwartet das Unternehmen nun nur noch einen ausgeglichenen Wert beim Konzernergebnis. Zuvor war ein positiver Wert im niedrigen bis mittleren dreistelligen Mio.-EUR-Bereich in Aussicht gestellt.
Devisen und Rohstoffe
Während sich der EUR am Mittwoch stabil und wenig verändert gegenüber dem USD zeigte, geriet das GBP unter Druck. Die britischen Inflationsdaten nährten Spekulationen auf eine Zinssenkung durch die BoE.
Nach den in den vergangenen Tagen verzeichneten Anstiegen verteidigten die Ölpreise gestern zunächst das erreichte Niveau. Am späten Abend gaben sie allerdings Gewinne ab.
Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!