Börse am Morgen: Münchener Rück, Symrise, Volkswagen, Ifo-Index - Nord LB
In China hat sich die politische Führung in dieser Woche auf einem jährlichen Wirtschaftstreffen offenbar auf das Erwirtschaften eines Haushaltsdefizits von 3% des BIP im Jahr 2024 geeinigt.
Japans Industrietätigkeit ist im Dezember einer Umfrage zufolge den 7. Monat in Folge geschrumpft. Der Au Jibun Bank Japan Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe (PMI) sank im Dezember auf 47,7 von 48,3 Stellen im November. Der Dezember-Wert markierte den signifikantesten Abschwung des Indexes seit 10 Monaten.
Die US-Unternehmen haben ihre Produktion im November leicht erhöht. Die gesamte Fertigung von Industrie, Versorgern und Bergbau zusammen stieg um 0,2% im Vergleich zum Vormonat, wie die US-Notenbank bekanntgab. Experten hatten allerdings mit einem Plus von 0,3% gerechnet. Im Oktober ergab sich ein abwärts revidiertes Minus von 0,9%.
Wochenausblick
Nach der Vielzahl von Notenbanksitzungen in der vergangenen Woche tagt nun noch die Bank of Japan. Auch in Tokio kommt nach und nach schon ein gewisser Handlungsdruck auf. Allerdings ist wohl noch nicht mit Anpassungen des traditionellen Leitzinsniveaus zu rechnen. Spannender könnte der mögliche News-Flow bezüglich der Ausgestaltung der Maßnahmen zur Yield-Curve-Control durch die Zentralbank sein. Hierzulande eröffnet am Montag der Ifo-Index die Konjunkturdatenwoche. Im November hatte er sich den dritten Monat in Folge aufgehellt. Experten rechnen auch im Dezember mit einer weiteren Verbesserung bei dem wichtigsten Stimmungs-Barometer für die deutsche Wirtschaft. Im weiteren Wochenverlauf warten die europäischen Investoren u.a. auf Daten zum Verbrauchervertrauen im Euroraum, die zur Veröffentlichung am Mittwoch geplant sind. Auch hier gehen die Experten von einer Verbesserung der Stimmung aus.
Aktienmärkte
Nach dem jüngsten Rekordlauf ging dem deutschen Aktienmarkt in Ermangelung von Kaufargumenten die Puste aus. Auch der Verfall an den Terminbörsen brachte keine großen Impulse mehr. Anfänglich fanden sich zwar noch Käufer, die nach der Ernüchterung am Vortag wegen jüngster Aussagen der EZB wieder zugriffen. Später aber pendelte der Dax orientierungslos um sein Vortagsniveau. DAX 0,00%; MDAX -0,24%; TecDAX +0,14%
Die Rally an der Wall Street nach dem jüngsten Fed-Entscheid ist zunächst unterbrochen worden. Für die Moll Stimmung sorgten neue Aussagen von US-Notenbankern, wonach die aktuellen Gespräche über Zinssenkungen „verfrüht“ seien. Dennoch: Auf Wochensicht lagen alle drei Indizes seit 7 Wochen im Plus. Unter den Einzelwerten kam es aufgrund des großen Verfallstags (Hexensabbat) zu teilweise starken Schwankungen. Dow Jones +0,16%; S&P 500 -0,01%; Nasdaq Comp. +0,35%.
Unternehmen
Die Münchener Rück will den Gewinn im kommenden Jahr mit Hilfe anhaltend hoher Preise und steigender Zinsen noch einmal um eine halbe Milliarde Euro steigern. Der Nettogewinn soll dann bei 5 Mrd. EUR liegen. Der Löwenanteil des Gewinnzuwachses soll wie gewohnt aus der dominierenden Rückversicherung kommen: 4,2 Mrd. EUR, 400 Mio. EUR mehr als für 2023 erwartet.
Kurz vor Jahresende muss der Duftstoff- und Aromen-Hersteller Symrise seine Gewinnerwartungen herunterschrauben. Der Umsatz werde in diesem Jahr zwar um mehr als 7% auf 4,7 Mrd. EUR wachsen und damit etwas stärker als gedacht. Gesunkene Rohstoffpreise und Währungseffekte haben eine Neubewertung von Vorräten erforderlich gemacht, weshalb die operative Umsatzrendite mit 19,0% bis 19,5% unter den bisher prognostizierten rund 20,9% liegen werde. Der verzögerte Abbau von Lagerbeständen bei den Kunden drücke ebenfalls auf den Gewinn.
Der Volkswagen-Konzern hat bei den Verkäufen im November zugelegt und v.a. in China deutlich mehr Auslieferungen verzeichnet. Weltweit lieferte der Konzern mit allen Marken im November 824.300 Fahrzeuge aus - 22,6% mehr als vor einem Jahr. In China drehte der lange schwächelnde Absatz deutlich ins Plus: 296.100 Fahrzeuge und damit 32,4% mehr als vor einem Jahr.
Devisen und Rohstoffe
Der EUR geriet am Freitag unter Druck und gab die Gewinne des Vortages wieder ab. (Grund: stärkerer USD).
Nachdem eine Umfrage für die US-Industrie einen Rückgang der Auftragseingänge gezeigt hatte, gaben die Ölpreise nach. Investoren sind sich immer noch nicht sicher, ob die Ölpreise ihr Tief erreicht haben.
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