Spielvereinigung Unterhaching: Aufstieg in die 2. Liga ist nicht mehr das absolute Ziel
Beim Börsengang der Spielvereinigung Unterhaching im Sommer 2019 war es das Ziel, mit dem frischen Geld aus dem IPO möglichst rasch in die 2. Liga aufzusteigen. Dies gelang nicht, zwischendurch ging es für die Mannschaft in die Bayernliga nach unten. Der Wiederaufstieg ist mit Trainer Sandro Wagner rasch gelungen, aktuell notiert man auf dem sechsten Rang der 3. Liga. Aber der Aufstieg in Liga 2 ist für Haching-Chef Manfred Schwabl inzwischen nicht mehr die absolute Notwendigkeit. In den letzten drei Jahren hat sich einiges verändert, die Ziele haben sich verschoben.
Schwabl setzt in diesen Tagen mehr auf die Sicherung der wirtschaftlichen Nachhaltigkeit, wie er auf der Münchner Kapitalmarkt Konferenz (MKK) am Mittwoch deutlich macht. Ein Aufstieg in die 2. Liga wäre schön, steht aber nicht mehr ganz oben auf der Wunschliste. Bis dahin kann der Weg zudem lang und steinig sein.
Der frühere Nationalspieler und mehrfache Deutsche Meister setzt auf eine erste Mannschaft mit jungen Talenten und erfahrenen Spielern. Dabei sollen junge Talente bei Unterhaching im eigenen Nachwuchsleistungszentrum künftig noch stärker gefördert werden. Das Beispiel Karim Adeyemi, der inzwischen Nationalspieler ist und für Borussia Dortmund spielt, gilt als Paradebeispiel. Sein Erfolg spült der Spielvereinigung noch immer Geld in die Kasse.
Noch mehr junge Spieler bei den Profis integrieren
Ab 2024/2025 will Schwabl noch mehr junge Spieler in die Profimannschaft integrieren, um sie für höherklassige Vereine interessant zu machen. Letztlich sollen 80 Prozent der ersten Mannschaft aus dem eigenen Nachwuchs rekrutiert werden. Ziel ist es dabei auch, den nächsten Adeyemi zu finden. So soll die Kasse weiter klingeln, was auch Auswirkungen auf den Kurs der Aktie haben soll.
Für das laufende Jahr hofft Schwabl auf eine schwarze Null. Dazu ist es aber nötig, Transfererlöse von einer Million Euro zu erzielen. Drei Spieler könnten für diese Summe sorgen: Maurice Krattenmacher (U19 Nationalspieler), Boipelo Mashigo und Torwart Konstantin Heide (U17 Nationalspieler). Ob tatsächlich einer dieser Spieler im kommenden Sommer wechseln wird, ist aber offen. Die Würfel dafür dürften irgendwann zwischen Februar und Mai fallen. Das Interesse von Vereinen aus höheren Liga scheint aber vorhanden zu sein.
Aktionäre dürfte ein solcher Transfererfolg freuen. Wurde die Aktie beim Börsengang zu 8,30 Euro ausgegeben, ging es danach bis auf rund 15 Euro nach oben. Dann folgte der Absturz, im März 2023 stand das im m:access notierte Papier bei 2,12 Euro. Inzwischen liegt das Papier bei 3,30 Euro. Schwabl hofft, wieder die alten Einstiegskurse zu schaffen, wenn sich die Finanzzahlen wieder drehen. Ob dafür ein Aufstieg von Unterhaching (WKN: A2TR91, ISIN: DE000A2TR919, Chart, News) in die 2. Liga notwendig ist… diese Antwort kennt vermutlich nur der Fußballgott.