Spielvereinigung Unterhaching: Der Nachwuchs bringt die Kohle
Manfred Schwabl dürfte sich am Donnerstagabend gefreut haben. Zum Auftakt der Bayernliga besiegten seine Hachinger auswärts den TSV Buchbach mit 3:1. Einen solchen Auftakt hatte sich der Vorstand des börsennotierten Fußballclubs kurz zuvor auf der m:access Konferenz der Börse München gewünscht.
Ob der Verein aus dem Münchner Süden schon in dieser Saison wieder in die 3. Liga aufsteigen kann, ließ Schwabl offen. Er vertraut seinem Trainer Sandro Wagner, eine schlagkräftige Mannschaft zu formieren. Ziel ist es laut seinen Aussagen, bis 2025 wieder im Profifußball mitzumischen. Und auf längere Sicht soll sein Team wieder in der 2. Liga antreten.
Der seit 2012 amtierende Präsident der Spielvereinigung betont auf der Konferenz, wie wichtig für seinen Verein die Nachwuchsförderung ist. Man will mittelfristig 80 Prozent des Kaders mit eigenen Kräften besetzen. Ein starker Nachwuchs bedeutet zugleich eine stete Einnahmequelle. Paradebeispiel ist der deutsche Nationalspieler Karim Adeyemi, der bei den Hachingern bis 2018 ausgebildet wurde. Dessen Wechsel von RB Salzburg zu Borussia Dortmund wird dem Club bis zu 8 Millionen Euro in die Kasse bringen. Das geht auf eine geschickte Vereinbarung von Schwabl mit den Österreichern zurück.
Im Team der Hachinger gibt es weitere noch ungeschliffene Brillanten, die künftig für hohe Einkünfte bei einem Wechsel sorgen dürften. Dazu zählt Maurice Krattenmacher. Der 16jährige hat einen Vertrag bis 2025. Er soll in der laufenden Saison erstmals in der ersten Mannschaft spielen. Was danach kommt, ist offen.
Wie beliebt die Aktie der Hachinger bei Investoren ist, zeigt eine Zahl: Zum Börsengang im Sommer 2019 hatte der Fußballverein 1.150 Aktionäre. Inzwischen besitzen 2.200 Investoren Aktien der Süddeutschen. Und mit einem Kurs von 5,50 Euro ist die Einzelaktie „teurer“ als die des zweiten deutschen Fußballclubs, der börsennotiert ist. Ein BVB-Papier erhält man für 3,604 Euro. Wobei hier ein wenig Birnen mit Äpfel verglichen werden. Doch Manfred Schwabl würde dieser Vergleich sicherlich gefallen. Anderseits: Bis zum IPO-Ausgabekurs der Spielvereinigung von 8,10 Euro ist es noch ein weiter Weg. Aber Schwabl betont auf der Konferenz, dass man dort wieder hinkommen will.