Dürr: Ein übertriebenes Minus
Bei der Dürr-Tochter Homag läuft es derzeit nicht gut. Das zieht den Mutterkonzern mit nach unten. Zuletzt ist der Auftragseingang bei Homag um 30 Prozent gesunken, kurzfristig ist keine Verbesserung in Sicht. Damit könnte der Umsatz von Homag 2024 um 15 Prozent zurückgehen. Das wird auch das Ergebnis beeinflussen. Die EBIT-Marge bei Homag sollte um die 2 Prozent liegen. Bei Dürr dürfte es daraufhin eine Marge von 4,5 Prozent bis 6,0 Prozent geben. Dabei wollte Dürr 2024 eigentlich eine Marge von 8 Prozent schaffen.
Markt und Analysten reagieren enttäuscht auf diese Entwicklung. Die Experten von Baader nehmen ihre Margenschätzung bei Dürr für 2024 von 7,0 Prozent auf 5,6 Prozent zurück. 2025 sollen es 6,4 Prozent (alt: 7,5 Prozent) sein. Bis auf die Probleme bei Homag läuft es in den anderen Bereichen von Dürr gut. Diese dürften im kommenden Jahr ihre Ziele erreichen.
Wie bisher sprechen die Analysten eine Kaufempfehlung für die Aktien von Dürr (WKN: 556520, ISIN: DE0005565204, Chart, News) aus. Das Kursziel sinkt von 38,00 Euro auf 30,00 Euro.
Durch die neue Prognose geht auch viel Vertrauen in die Aussagen der Unternehmensführung von Dürr verloren, so die Analysten. Dennoch ist der jüngste Kursrutsch bei Dürr aus ihrer Sicht übertrieben. Innerhalb einer Woche gibt die Dürr-Aktie rund 20 Prozent nach. Die Bewertung der Aktie liegt inzwischen deutlich unter dem historischen Durchschnitt.
Gestern haben die Analysten der DZ Bank ihr Votum für die Dürr-Papiere von „kaufen“ auf „halten“ verändert. Das Kursziel wird von 40,00 Euro auf 22,00 Euro reduziert.
Die Aktien von Dürr verlieren am Vormittag 1,7 Prozent auf 18,81 Euro.