Dürr expandiert in der Automatisierung und übernimmt BBS Automation
Dürr plant die Übernahme der BBS-Automation-Gruppe mit Sitz in Garching bei München. Man erwirbt hierbei alle Anteile an der Rome HoldCo GmbH, der Muttergesellschaft von BBS Automation, von einem Konsortium unter der Führung des Finanzinvestors EQT. Die Unternehmensbewertung von BBS Automation liege zwischen 440 und 480 Millionen Euro und hänge von der Ergebnisentwicklung im Jahr 2023 ab, so die Aktiengesellschaft aus Bietigheim-Bissingen am Dienstag.
Der Maschinen- und Anlagenbauer sieht den Zukauf als Teil seiner Strategie, das Geschäftsfeld Automatisierungstechnik weiter auszubauen. Dürr (WKN: 556520, ISIN: DE0005565204, Chart, News) erwartet, dass der Umsatz in diesem Sektor im Jahr 2024 durch die vollständige Übernahme auf mehr als das Doppelte des bisherigen Werts steigen und rund 500 Millionen Euro erreichen wird.
Die Finanzierung der Übernahme erfolgt Unternehmensangaben zufolge aus dem Cashflow, hinzu kommen vorhandene Finanzierungsinstrumente sowie eine Brückenfinanzierung. Die Leitung von BBS Automation bleibt in den Händen des Firmengründers Josef Wildgruber. Die Unterzeichnung des Kaufvertrages unterliegt noch fusionskontrollrechtlichen Freigaben und anderen regulatorischen Anforderungen, mit der Vollendung und Erstkonsolidierung wird Ende des dritten oder Anfang des vierten Quartals 2023 gerechnet.
Für das Jahr 2023 wird für BBS Automation ein Umsatz von rund 300 Millionen Euro erwartet, wobei voraussichtlich etwa 55 Prozent auf Automatisierungstechnik für die Produktion von Automobilbauteilen, insbesondere im Bereich der E-Mobilität, und weitere 20 Prozent auf Anlagen für Medizinprodukte entfallen werden. Die Übernahme wird die Geschäftszahlen von Dürr für 2023 nicht wesentlich beeinflussen, lediglich die Prognose für den Nettofinanzstatus zum 31. Dezember 2023 wird sich entsprechend dem Unternehmenswert von BBS Automation auf minus 490 bis minus 540 Millionen Euro ändern. Im Dürr-Konzern wird für BBS Automation ein profitables Wachstum erwartet. Für 2026 werden ein Umsatz von 400 bis 450 Millionen Euro und eine EBITDA-Marge von 13 bis 15 Prozent erwartet, was im Einklang mit den Wachstums- und Ertragszielen von Dürr steht.