DFV: Kapitalergebnis belastet die Zahlen – Plus beim operativen Ergebnis

Im ersten Halbjahr steigt der Versicherungsumsatz bei der Deutschen Familienversicherung (DFV) von 60,3 Millionen Euro auf 64,9 Millionen Euro an. Das operative Ergebnis in diesem Bereich legt von 1,8 Millionen Euro auf 2,8 Millionen Euro zu. Dabei sind alle Sparten der Frankfurter profitabel.
Das Finanzergebnis der DFV sinkt von 4,9 Millionen Euro auf 0,1 Millionen Euro. Vor allem das Kapitalergebnis ist dafür verantwortlich. Dieses liegt im ersten Halbjahr 2022 bei 0,6 Millionen Euro, im Vorjahr waren es noch 9,8 Millionen Euro. Es gibt Verluste aus dem Verkauf von Anleihen, die Immobilienkrise hat die Zahlen negativ beeinflusst.
Jetzt hat sich die DFV in diesem Bereich neu positioniert, man will das höhere Zinsniveau nutzen. Dabei fokussiert man sich weiter stark auf Anleihe-Investments. 70 Prozent bis 80 Prozent aller Anlagen werden in diesem Bereich getätigt. Das Unternehmen, so ist auf einem Kapitalmarkttag in Frankfurt zu hören, legt Wert auf langfristige und stabile Erträge aus den Kapitalanlagen. Künftig soll es ein jährliches Kapitalanlageergebnis von rund 4 Millionen Euro geben.
Unterm Strich ergibt sich im ersten Halbjahr ein Ergebnis vor Steuern von 1,7 Millionen Euro nach 5,6 Millionen Euro im Vorjahr. Für Vorstandschef Stefan Knoll ist es dabei wichtig, dass man sich operativ deutlich verbessert hat. Das betont er auf dem Kapitalmarkttag mehrfach.
Knoll sagt: „Durch konsequentes Kostenmanagement und den zielgerichteten Einsatz von Vertriebsausgaben ist es der Deutschen Familienversicherung gelungen, in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2023 ein positives operatives Ergebnis zu erwirtschaften, welches deutlich über dem des letzten Jahres liegt.“
Prognose für 2023 wird bestätigt
Auf dem Kapitalmarkttag der DFV bestätigt Finanzvorstand Karsten Paetzmann die Prognose für das Gesamtjahr. Es soll trotz des schwächeren Finanzergebnisses einen Vorsteuergewinn von 3 Millionen Euro bis 5 Millionen Euro geben. Detaillierter kann Paetzmann auch auf Nachfrage zunächst nicht werden. 2022 lag das Ergebnis vor Steuern bei 1,7 Millionen Euro.
CFO Paetzmann sagt dazu: „Wir sind ein Stück weit stolz, dass wir eine profitable Gesamtsituation zeigen können, die uns mit Mut und Selbstbewusstsein sagen lässt, dass wir die Prognose schaffen werden.“
Für die kommenden Jahre seien die Perspektiven gut, so Paetzmann. Man habe sich eine gute Marktposition erarbeitet. Die Gewinnsituation soll weiter deutlich steigen, Verlustvorträge werden abgebaut, damit man relativ zeitnah dividendenfähig ist. Einen genauen Zeitpunkt, wann es die erste Dividende gibt, kann man aber noch nicht nennen. Doch Vorstandschef Knoll verbreitet auf dem Kapitalmarkttag Hoffnung. Man sei dabei auf einem guten Weg.
Die Aktien der DFV (WKN: A2NBVD, ISIN: DE000A2NBVD5, Chart, News) gewinnen 1,7 Prozent auf 7,32 Euro.