Aktienmärkte schauen zurzeit nach China - BÖAG Kolumne
Sie kennen den Spruch: „Sell in may and go away … but remember to come back in september!“ Ob der aktuelle Monat tatsächlich der beste Zeitpunkt für einen Wiedereinstieg nach der Sommerpause ist, wage ich zu bezweifeln. Die Statistik spricht da eher eine andere Sprache, zählt der September seit Jahrzehnten doch eher zu den Underperformern. Der Oktober hat aber auch keinen besseren Ruf, Sie kennen den Buchtitel „Sonntags nie, am liebsten im Oktober“. Die Aktienmärkte treten aktuell eher auf der Stelle mit leicht negativer Tendenz. Trotz sinkender Inflationsraten hüben wie drüben sind die Konjunkturaussichten eher verhalten. Und das betrifft insbesondere Deutschland – die Exporte fielen allein im Juli um 0,9 Prozent im Vergleich zum Vormonat.
Alle Blicke richten sich deshalb Richtung China, galt das Land der Drachen doch lange Zeit als Wachstumsmotor für die Weltwirtschaft. Davon kann zurzeit jedoch keine Rede sein. Der gelbe Riese schwächelt und Besserung ist nicht in Sicht. Hinzu kommt ein zunehmender Protektionismus. Der Westen versucht, sich unabhängiger von China zu machen und riskiert dadurch Wachstumschancen.
Der am kommenden Wochenende in Neu-Delhi stattfindende G20-Gipfel sollte für ausreichend Gesprächsstoff sorgen. Allerdings eher hinter den Kulissen, denn wichtige Akteure wie der chinesische Staatschef Xi Jinping reisen erst gar nicht an.
Autor: Martin Braun, Börse Hannover
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