Börse am Morgen: Deutsche Bank, United Internet, Krones, nucera und Konjunkturdaten - Nord LB
Die mittelfristigen Inflationserwartungen der Verbraucher in der Eurozone sind im Juli leicht gestiegen. In drei Jahren wird eine Teuerungsrate von 2,4% angenommen nach 2,3% im Juni. Auf 12-Monatssicht blieb die Erwartung unverändert bei 3,4%. Im August lag die Inflationsrate noch bei 5,3%. In Bezug auf die Konjunkturerwartung wurden die Verbraucher etwas pessimistischer. Mit Blick auf die kommenden 12 Monate wird mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,7% (Juni: -0,6%) gerechnet.
Der Ferienmonat Juli bescherte den 23 größten deutschen Verkehrsflughäfen mit 19,4 Mio. Passagieren das höchste Passagierniveau seit Ausbruch der Corona-Pandemie. Allerdings wurde das Vorkrisenniveau von 22,8 Mio. Passagieren im Juli 2019 damit noch nicht wieder erreicht. Trotzdem ergab sich gegenüber dem Vorjahr trotz überdurchschnittlich erhöhter Ticketpreise ein Anstieg um 14,3%. Beliebteste Reiseziele waren Spanien (+7,8% y/ y) vor der Türkei (+3,0%) und Griechenland (-1,5%).
Trotz der angestrebten Verkehrswende ist die PKW-Dichte in Deutschland in den vergangenen zehn Jahren kontinuierlich gestiegen und erreichte nach Angaben des statistischen Bundesamtes im vergangenen Jahr 2022 einen Rekordwert von 583 PKW auf 1.000 Einwohner. Den höchsten Wert erreichte das Saarland mit 660, den niedrigsten Berlin mit 338. EU-weit liegt Deutschland auf Platz 8. Angeführt wird die Autodichte hier von Polen (687), Luxemburg (681) und Italien (675), wohingegen Rumänien (400), Lettland (404) und Bulgarien (414) die geringste Dichte aufweisen.
Tagesausblick
Nach den Zahlen zu den deutschen Auftragseingängen für Juli am frühen Morgen (nach dem Sprung nach oben wird ein Einbruch hierbei zu befürchten sein!) ist der Blick bereits auf den heutigen Nachmittag gerichtet, wenn in den USA der ISM Services PMI veröffentlicht wird. Die Stimmungsumfrage für den Dienstleistungssektor gehört sicherlich zu den bedeutendsten Indikatoren im Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Bis zuletzt präsentierte sich dieser Wirtschaftsbereich auch noch relativ stabil – im Gegensatz zum verarbeitenden Gewerbe. Das sollte sich auch mit den anstehenden Zahlen für August kaum ändern, da wir den ISM Services PMI bei etwa 52 Punkten wenig verändert zum Vormonat erwarten. Die kurz davor bekanntzugebenden Daten zum US-Handelsbilanzdefizit sollten dagegen für wenig Marktbewegungen sorgen können, da die Juli-Zahlen vorab bereits Ende August veröffentlicht wurden.
Renten- und Aktienmärkte
Deutsche Bundesanleihen gaben trotz schwacher Wirtschaftsdaten weiter nach. Auch US-Staatsanleihen kamen mit Verlusten aus dem dortigen langen Wochenende.
Schwache Konjunkturdaten aus China und der Eurozone sorgten für rote Vorzeichen in der DAX-Familie. DAX -0,34%; MDAX -0,67%; TecDAX -0,49%.
In der DAX-Familie ergeben sich laut Mitteilung der Deutschen Börse ab dem 18. September folgende Anpassungen: DAX: keine Änderungen. MDAX: rein: United Internet AG - raus: Krones AG. SDAX: rein: thyssenkrupp nucera AG & Co. KGaA, IONOS Group SE - raus: United Internet AG, Basler AG. TecDAX: rein: Energiekontor AG - raus: Eckert & Ziegler Strahlenund Medizintechnik AG. Nächster Termin für die planmäßige Index-Überprüfung in der DAXFamilie ist der 5. Dezember 2023.
Ebenfalls zum 18. September werden folgende Änderungen im Euro Stoxx 50 wirksam: rein: Saint Gobain S.A., Ferrari N.V. - raus: Vonovia SE, CRH PLC
Auch die Wall Street startete am Dienstag zurückhaltend in die neue Woche. Dow Jones -0,68%; S&P 500 -0,42%; Nasdaq Comp. -0,08%.
Unternehmen
Nach zahlreichen Kundenbeschwerden nimmt die Finanzaufsicht BaFin die Postbank ins Visier und erteilte eine Rüge. Sie beobachte eine „erhebliche Beeinträchtigung bei der Abwicklung des Kundengeschäfts bei der Postbank”, teilte die BaFin mit. Die Rüge belastete gestern den Aktienkurs der Deutschen Bank, zu der die Postbank gehört.
Devisen & Rohstoffe
Beflügelt durch die Verlängerung der Förderkürzung Saudi-Arabiens bis zum Jahresende legten die Ölpreise weiter zu.
Nach immer deutlicher werdenden Anzeichen für eine Zinspause der EZB in der kommenden Woche verlor der Euro merklich gegenüber dem US-Dollar.
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