Apontis Pharma mit roten Zahlen: Lieferprobleme und Verzögerungen belasten
Apontis Pharma veröffentlicht für das erste Halbjahr 2023 vorläufige, ungeprüfte Zahlen, die wie schon vorab gemeldet einen Umsatzrückgang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum aufzeigen. Im Detail sinkt der Single Pill-Umsatz von 17,7 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2022 auf 12,1 Millionen Euro im gleichen Zeitraum 2023. Das entspricht einem Rückgang von 31,7 Prozent. Der Gesamtumsatz des Unternehmens verringert sich um 32,2 Prozent von 28,1 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2022 auf 19,1 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2023.
Beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) und Nettoergebnis verbuchte das Unternehmen negative Werte. Der EBIT-Verlust wird mit 4,9 Millionen Euro beziffert und der Nettoverlust auf 3,5 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum hatte Apontis Pharma (WKN: A3CMGM, ISIN: DE000A3CMGM5, Chart, News) jeweils 2,4 Millionen Euro Gewinn für die beiden Bilanzkennzahlen ausgewiesen.
Das Unternehmen gibt an, die rückläufigen Zahlen seien hauptsächlich durch das langsamere Wachstum im Single Pill-Segment beeinflusst worden. Verzögerte Markteinführungen von zwei Single Pills im zweiten Halbjahr 2023 sowie die unter den Erwartungen liegende Umsatzentwicklung dreier 2022 neu eingeführter Single Pills wurden als Hauptgründe genannt. Als Reaktion darauf hat Apontis Pharma ein Programm zur Steigerung der betrieblichen Leistung und Effizienz eingeleitet. Hierbei werden sowohl Strategien für den Vertrieb und das Marketing als auch Maßnahmen zur Kostenoptimierung geprüft.
„Die aktuelle Geschäftsentwicklung spiegelt das Auslaufen des Co-Marketing-Vertrages für die Diabetes-Produkte Jalra/Icandra sowie die Ausschreibungen zu Atorimib und Caramlo sowie Lieferprobleme zu unserem Produkt Atorimib wider. Nach Zusage des Atorimib-Herstellers ist ab November wieder mit einer normalen Belieferung zu rechnen”, so Thomas Milz, Chief Product Officer der Apontis Pharma. Man sei nach wie vor vom Geschäftsmodell Single Pills überzeugt. „Der Markt ist da und die Akzeptanz wächst - aber die Umsetzung des geplanten Wachstums dauert länger als erwartet”, so Milz.
Zuletzt hatte die Gesellschaft bereits aufgrund der schwachen Entwicklung ihre Prognosen für das Jahr 2023 sowie für die mittelfristige Entwicklung zurückgezogen, neue Prognosen wurden nicht vorgelegt.