BioNTech meldet Zahlen: Die Onkologie-Pipeline wird immer wichtiger
BioNTech hat Halbjahreszahlen vorgelegt: Das Mainzer Biotech-Unternehmen meldet für die ersten sechs Monate 2023 einen Umsatz von 1,44 Milliarden Euro nach 9,57 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum. Unter dem Strich sinkt der Gewinn von 5,37 Milliarden Euro auf 0,31 Milliarden Euro bzw. von 20,69 Euro je BioNTech Aktie auf 1,28 Euro. Im zweiten Quartal 2023 ist ein Umsatz von 168 Millionen Euro angefallen sowie ein Verlust von 190 Millionen Euro bzw. 0,79 Euro je BioNTech Aktie. Grund für die deutlichen Rückgänge ist vor allem das stark zurück gegangene Geschäft mit dem COVID-19 Impfstoff Comirnaty.
Bei den zukünftigen Arbeiten kann sich das Biotech-Unternehmen auf eine starke Liquidität stützen. „Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente sowie gehaltenen Wertpapiere betrugen zum 30. Juni 2023 €14.166,6 Millionen bzw. €2.667,0 Millionen”, so BioNTech am Montag weiter. Seit Ende Juni sind weitere Zahlungen eingegangen, so von Pfizer über mehr als eine Milliarde Euro im Rahmen der Comirnaty-Kooperation und knapp 438 Millionen Euro von der EU-Kommission im Zusammenhang mit dem geänderten COVID-19-Impfstoffliefervertrag.
Kosten sollen geringer als erwartet ausfallen
Den Umsatz mit Comirnaty erwartet BioNTech (WKN: A2PSR2, ISIN: US09075V1026, Chart, News) für das Gesamtjahr 2023 weiter mit 5 Milliarden Euro. Kosten und Investitionen sollen geringer als bisher erwartet ausfallen. So senken die Mainzer ihre Prognose für die erwarteten Ausgaben im Bereich Forschung und Entwicklung um 400 Millionen Euro auf 2,0 Milliarden Euro bis 2,2 Milliarden Euro. Die Aufwendungen für Vertrieb und Verwaltung sollen 600 Millionen Euro bis 700 Millionen Euro ausmachen. Bisher lag das untere Ende der Prognosespanne bei 600 Millionen Euro. Die Prognose für die erwarteten Investitionen sinkt von 500 Millionen Euro bis 600 Millionen Euro auf 350 Millionen Euro bis 450 Millionen Euro. Den Ertragssteuersatz erwartet BioNTech nun bei 21 Prozent statt bisher 27 Prozent.
„Angesichts einer gewissen Unsicherheit bei den Einnahmen achten wir auch sorgfältig auf unsere Ausgaben, indem wir unsere Kostenbasis überprüfen”, so Jens Holstein, Chief Financial Officer von BioNTech.
An der Börse ist der Fokus längst weg von BioNTechs COVID-19 Geschäft hin zur Onkologie-Pipeline gewechselt. „Wir bringen unsere Onkologie-Pipeline in fortgeschrittenere Entwicklungsphasen, haben eine zulassungsrelevante Phase-3-Studie gestartet und bereiten weitere Studien mit Zulassungspotenzial in den kommenden Monaten vor. Gleichzeitig bauen wir unsere Pipeline für Impfstoffe gegen Infektionskrankheiten aus”, sagt Ugur Sahin, CEO und Mitbegründer von BioNTech. Bis zur Herbst-Winter-Saison soll zudem ein neuer, angepasster COVID-19-Impfstoff bereit stehen.
In der frühen US-Vorbörse notiert die BioNTech Aktie beu 103,77 Dollar. Den NASDAQ-Handel hatte die Biotechnologie-Aktie am Freitag bei 106,48 Dollar beendet.
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