Varta-Aktie kommt deutlich unter Druck: EBITDA negativ, Umsatzprognose pessimistischer
Die Varta AG blickt nach eigenen Angaben zwar mit Optimismus auf das zweite Halbjahr, dennoch muss man die Umsatzprognose nach unten korrigieren und das Unternehmen ist weit davon entfernt, seine Probleme gelöst zu haben.
Während das erste Halbjahr 2023 noch durch globale Krisen beeinflusst war, seien die Erwartungen für die nächsten Monate dank der Wiederbelebung der Nachfrage und Fortschritte in den Restrukturierungsmaßnahmen positiv, so Varta. Besonders die zuletzt volatile Nachfrage nach spezifischen Produkten, einschließlich Lithium-Ionen-Zellen und Zink-Luft-Hörgeräte-Batterien, führte dennoch zu Anpassungen in der Prognose für das laufende Geschäftsjahr.
Nach den vorläufigen Zahlen für das zweite Quartal 2023 rechnet Varta nun nur noch mit einem Jahresumsatz am unteren Ende der bisherigen Prognose von rund 820 Millionen Euro und einem bereinigten EBITDA zwischen 40 und 60 Millionen Euro. Im zweiten Quartal 2023 sei ein Umsatz von 175 Millionen Euro und ein Verlust auf Basis des bereinigten EBITDA von 5 Millionen Euro angefallen.
Zu den konkreten Summen der erfolgten Bereinigungen im EBITDA macht Varta am Mittwoch keine Angaben, die Aussagekraft der Zahl ist damit begrenzt. Die endgültigen Zahlen für das erste Halbjahr 2023 wird das Unternehmen am 11. August bekanntgeben.
Varta-Aktie rauscht im Tradegate-Handel nach unten
„Die Nachfrage nach unseren Produkten steigt. Das stimmt uns positiv. Wir werden unsere neue Fabrik für die Energiespeicher in Ellwangen im zweiten Halbjahr 2023 eröffnen. Wir sehen hier einen weiter stark wachsenden Markt, auf dem wir mit unseren innovativen und leistungsstarken Geräten wie Varta.wall noch präsenter sein möchten. Allerdings können die positiven Entwicklungen sowie die Fortschritte der laufenden Restrukturierung die Effekte der Herausforderungen, vor denen wir in den vergangenen Monaten standen, nicht gänzlich abfedern”, sagt Markus Hackstein, Sprecher des Vorstands der Varta AG (WKN: A0TGJ5, ISIN: DE000A0TGJ55, Chart, News)
Trotz eines Rückgangs in den Verkaufszahlen durch hohe Lagerbestände bei Endkunden, die während der Corona-Pandemie angelegt wurden, erwartet Varta eine Erholung des Geschäfts. Hierbei spielt vor allem das in der Regel stärkere zweite Halbjahr eine Rolle. Am Produktionsstandort Nördlingen plant das Unternehmen, die Kurzarbeit allmählich zu reduzieren, um die Produktion der gefragten CoinPower-Batterien wieder aufnehmen zu können.
Im Tradegate-Handel liegt die Aktie von Varta am Mittwochmorgen aktuell bei 21,90 Euro mit 4,5 Prozent im Minus. In einer ersten Reaktion auf die Nachrichten war das Papier, das in den letzten Wochen eine spürbare Kurserholung durchlaufen hatte, sogar auf 21,11 Euro abgerutscht.