SBF AG: In 2023 läuft es besser

Präsentationen mit SBF-Vorstand Rudolf Witt haben immer einen informativen Unterhaltungswert. Auch auf der 35. Münchner Kapitalmarkt Konferenz (MKK) von GBC war sein Vortrag alles andere als langweilig.
Sein bereits 1862 als Sächsische Bronzewaren Fabrik (daher SBF) gegründetes Unternehmen machte 2022 einen Umsatz von 34,8 Millionen Euro und ein EBITDA von 2,3 Millionen Euro. Damit wurden die Erwartungen verfehlt. Witt spricht von einem herben Rückschlag, den er teils mit der Pandemie und dem Krieg in der Ukraine begründet. Beschaffungs- und Personalkosten waren deutlich angestiegen. Dennoch, so Witt, dürfe ein Jahr wie 2022 nicht noch einmal passieren. Dies sei für SBF richtig schwach gewesen.
So soll es laut Witt 2023 auch wieder deutlich besser laufen. Das erste Quartal gibt ihm Hoffnung für die weiteren Quartale. Erwartet wird für 2023 ein Umsatz von 40 Millionen Euro und ein Anstieg beim EBITDA.
Impulse kann es zudem durch eine nahende Akquisition geben. Man verhandelt derzeit in Norddeutschland mit einem Unternehmen, das eine Nachfolgeproblematik hat. Hier kann es bald konkrete Neuigkeiten geben. Das Unternehmen machte zuletzt einen Umsatz von rund 15 Millionen Euro. Auch in Großbritannien laufen offenbar Verhandlungen mit einer Gesellschaft. Witt formuliert diese jedoch recht allgemein. Man spreche mit einem Unternehmen, welches SBF wohlgesonnen sei.
Starke Prognose für 2027
Bis 2027 will Witt den Umsatz von SBF auf mehr als 75 Millionen Euro steigern. Dabei spielen organische und anorganische Faktoren eine Rolle. Das EBITDA soll dann über 8,3 Millionen Euro liegen, das entspricht einer Marge von mehr als 11 Prozent.
Ende April hat Witt gegenüber unserer Redaktion in einem Interview ausführlich begründet, warum er kurz zuvor SBF-Aktien im Volumen von 1,2 Millionen Euro an einen Großaktionär verkauft hat. Er sprach damals von einer Transaktion aus rein privaten Gründen. In München konkretisiert er dies. Er habe ein Objekt gekauft und dafür das frische Geld benötigt, dies sei eine private Investition gewesen.
Von jener Kursdelle nach dem Aktienverkauf hat sich das Papier längst erholt, dennoch ist Witt mit dem Kurs der SBF-Aktie nicht zufrieden. Er will bei SBF wieder zweistellige Werte auf dem Kurszettel sehen, wie sie noch vor einem Jahr erkennbar waren. Dazu braucht man aber, so Witt, noch ein wenig Sitzfleisch. Doch letztlich werde sich dies für Investoren rechnen. Das sehen Analysten ähnlich. Bei Montega gibt es für die SBF-Aktie eine Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 10,00 Euro.
Die Aktien von SBF (WKN: A2AAE2, ISIN: DE000A2AAE22, Chart, News) verlieren 0,7 Prozent auf 7,35 Euro.