Game Over bei den Kryptos? - BÖAG Kolumne
Skeptiker von Bitcoin & Co. werden dieser Tage Genugtuung verspüren. Haben ihre Befürchtungen mit dem Niedergang der Krypto-„Börse“ FTX neue Nahrung erhalten und die Diskussionen über die Sinnhaftigkeit dieser virtuellen Währungen einen neuen Höhepunkt erreicht. Nicht sicher, nicht transparent und ohne erkennbaren Nutzen für Kapitalanleger, so die gängigen Urteile der Kritiker. Sogar von einer Art Schneeballsystem ist dieser Tage die Rede, bei dem die ersten das große Geld machen und die letzten durch die Röhre schauen.
Allein das Volumen sollte allen zu denken geben, wir reden hier trotz scharfer Kurskorrektur in 2022 immer noch über 820 Mrd. USD, verteilt über mehr als 13.000 verschiedene Kryptowährungen. Zur Erinnerung: Im November 2021 wurde die Marktkapitalisierung dieser noch jungen und weitgehend unregulierten Assetklasse auf rund 3 Billionen USD taxiert. In den zurückliegenden 12 Monaten hat sich das virtuelle Vermögen zu einem großen Teil bereits in Luft aufgelöst, die Verluste der großen Kryptos wie Bitcoin, Ethereum und Ripple liegen auf Jahressicht zwischen 65 und 75 Prozent. FTT, der Token der insolventen FTX verlor innerhalb weniger Tage 95 Prozent seines Wertes.
Der Kryptomarkt ist und bleibt eine Spielwiese für ganz hartgesottene Akteure, Privatanleger sollten die Finger davon lassen. Mich persönlich erinnert dieser Markt immer an das Märchen von „Des Kaisers neue Kleider“, dessen Ende wohl jeder noch kennt.
Ihr Martin Braun, Börse Hannover
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