DFV Deutsche Familienversicherung will ein Versprechen halten
Nach drei Quartalen kommt die DFV Deutsche Familienversicherung bei den Beitragseinnahmen auf ein Plus von 35 Prozent auf 137,1 Millionen Euro. Der Gewinn vor Steuern steht bei 2,0 Millionen Euro. Im Vorjahr lag das Vorsteuerplus bei 0,1 Millionen Euro.
Hier spielen die Veränderungen im Vertrieb eine wichtige Rolle. Dazu Vorstandschef Stefan Knoll: „Die Umstellung der Vertriebsstrategie von einem kostenintensiven Vertrieb hin zu einem intelligenten und zielgerichteten Digital-Vertrieb zeigt Wirkung. Darüber hinaus leisten die Projekte der Prozessautomatisierung, die Initiativen zum Kostenmanagement sowie einsetzende Skaleneffekte ihren Beitrag zur positiven Ergebnisentwicklung.“ Knoll ergänzt stolz: „So sind wir auf dem besten Weg, unser Versprechen zu halten und in 2022, erstmals seit 2017, wieder profitabel zu werden.“
Beim Vertrieb setzt Knoll drei Schwerpunkte. Er will mehr in den sozialen Medien, vor allem TikTok, agieren, er will intelligentere TV-Werbung einsetzen und Eintracht Frankfurt verstärkt als Vertriebskanal nutzen. Unterstützt wird er bei diesen Aktionen von einer neuen Marketingchefin.
Auf einer Telefonkonferenz bestätigt der Vorstand am Morgen die Prognose für das Gesamtjahr. Man will ein Vorsteuerergebnis zwischen 0 und 1 Million Euro erwirtschaften. Bei dieser Aussage bleibt es, auch wenn man nach drei Quartalen schon deutlich über dieser Vorhersage liegt. Doch bei der DFV agiert man lieber konservativ, zu viele Unsicherheitsfaktoren belasten den Markt. Ein Überschreiten der Prognose wäre jedoch keine echte Überraschung.
DFV will aktiver in Österreich werden
Im kommenden Jahr will Knoll mit seinen Team viele neue Aufgaben angehen. Daher verzichtet er zunächst auf eine größere internationale Expansion. Nur dem Thema Österreich will er sich stärker widmen. Hier wird man 2023 aktiver werden. Unter anderem soll in der Alpenrepublik die neue Versicherung DFV Snap, ein kurzfristiger Versicherungsschutz, angeboten werden.
Knoll glaubt nicht, dass die derzeitige Krise im kommenden Jahr zu Ende gehen wird. Auf einer Präsentation bei der Münchner Kapitalmarktkonferenz (MKK) macht er deutlich, dass aus seiner Sicht die Krise noch fünf Jahre andauern wird. Daher ist es für ihn ein wichtiges Ziel, das Geld der DFV möglichst zusammenzuhalten, um künftig wieder dauerhaft profitabel zu sein.