Medigene: BioNTech-Deal bringt Umsatz- und Gewinnsprung

Medigene hat Zahlen für die ersten sechs Monate 2022 vorgelegt. Der Halbjahresumsatz des Biotech-Unternehmens aus dem Großraum München ist von 4,3 Millionen Euro auf 25,3 Millionen Euro gestiegen. Hintergrund ist vor allem Medigenes im Februar 2022 vereinbarte Kooperation mit BioNTech. Nach 5,5 Millionen Euro Verlust auf Basis des Betriebsergebnisses im Vorjahreszeitraum haben die Süddeutschen operativ nun einen Gewinn von 14,7 Millionen Euro erzielt. Unter dem Strich meldet Medigene einen Gewinn je Aktie von 0,57 Euro nach 0,23 Euro Verlust in der ersten Hälfte des vergangenen Jahres.
Der operative Cashflow hat sich um mehr als 24 Millionen Euro auf ein Plus von 17,3 Millionen Euro verbessert. Auch hier ist die BioNTech-Kooperation der Auslöser. Mit liquiden Mitteln von mehr als 39 Millionen Euro per Ende Juni sieht sich Medigene (WKN: A1X3W0, ISIN: DE000A1X3W00, Chart, News) bis in das Schlussquartal 2024 hinein finanziert.
Den Ausblick auf das Jahr 2022 bestätigt das Biotech-Unternehmen am Mittwoch. Erwartet werden ein Umsatz zwischen 23 Millionen Euro und 28 Millionen Euro, während das EBITDA zwischen 3 Millionen Euro und 5 Millionen Euro liegen soll. Für Forschung und Entwicklung sind Ausgaben zwischen 11 Millionen Euro und 15 Millionen Euro geplant.
„Wir konzentrieren uns weiterhin auf unsere Partnerschaftsaktivitäten sowie darauf, unsere Pipeline an eigenen TCRs und Werkzeugen für solide Tumore so schnell wie möglich in die Klinik zu bringen”, so Selwyn Ho, neuer CEO bei Medigene. Die Kooperation mit BioNTech gehe über Projekte in der TCR-Entdeckung hinaus „und umfasst auch innovative Werkzeuge, die bei Medigene für TCR-T-Immuntherapien der nächsten Generation entworfen und entwickelt wurden”, sagt Dolores Schendel, CSO bei Medigene.
Ugur Sahin, CEO von BioNTech, im Februar zu der Vereinbarung mit Medigene: „Die Kollaboration mit Medigene erweitert unser Zelltherapie-Portfolio und ergänzt unsere Plattformtechnologien zur Entwicklung neuartiger TCR-Therapien. Damit bauen wir unsere führende Position im schnell wachsenden Gebiet der Zelltherapien weiter aus.“
Schendel ergänzte: „Die Verkaufs- und Lizenzvereinbarung mit BioNTech ist eine wichtige Bestätigung unserer firmeneigenen Technologien zur Entdeckung und Charakterisierung hochspezifischer TCRs und zur Stärkung der daraus resultierenden TCR-T-Zellen, um solide Tumore zu bekämpfen.“