Manz: China-Projekt endgültig geplatzt - CIGSfab-Geschäft wird nicht weiter verfolgt

Manz muss millionenschwere Abschreibungen auf ein geplantes Projekt in China vornehmen, das nun geplatzt ist. Der Reutlinger Anlagenbauer hat Verhandlungen mit seinem Kunden Chongqing Shenhua Thin Film Solar Technology Co., Ltd. über den Abschluss des Solar-Großprojekts CIGSfab beendet. Es sei in den Gesprächen mit dem chinesischen Unternehmen keine Einigung erzielt worden, so Manz.
Die Süddeutschen beziffern die aus den nun notwendigen Abschreibungen entstehenden Belastungen auf 23,2 Millionen Euro. Eine neue Prognose für 2022 will Manz (WKN: A0JQ5U, ISIN: DE000A0JQ5U3, Chart, News) am 4. August zusammen mit den Halbjahreszahlen vorlegen. Die neue Prognose wird nicht nur von der Abschreibung geprägt sein, sondern auch dem problematischen Umfeld unter anderem mit gestiegenen Preisen für Rohstoffe und Energie.
An dem rund 218 Millionen Euro schweren Projekt mit Chongqing Shenhua Thin Film Solar Technology im Gesamtwert von 218 Millionen Euro arbeitet Manz bereits seit 2017, im Dezember 2020 wurde dieses aber unterbrochen. Bisher hat die Gesellschaft Leistungen in Höhe von 198 Millionen Euro erbracht, von denen nur 175 Millionen Euro bezahlt wurden.
Bisher gingen die Reutlinger von weiteren Zahlungen des chinesischen Unternehmens aus. „Wider Erwarten konnte bis heute jedoch keine einvernehmliche Lösung zwischen den Vertragsparteien herbeigeführt werden, weshalb die Manz AG nun das Ziel verfolgt, über den gerichtlichen Weg ihre Ansprüche geltend zu machen”, so Manz am Freitag.
„Wir werden unsere Kräfte nun konsequent auf die Umsetzung unserer Wachstumsstrategie in den Branchen Automobil & Elektromobilität, Batteriefertigung, Elektronik, Energie sowie Medizintechnik richten. Entsprechend nehmen wir auch keine weiteren technologischen Entwicklungen im Bereich der CIGS-Dünnschicht Solartechnologie vor und haben die Marktbearbeitung eingestellt”, so Martin Drasch, Vorstandsvorsitzender der Manz AG.