Aktien: Goldman Sachs, BMW, Apple und Gas-Embargo gegen Russland im Fokus - Nord LB
Auch für die chinesischen Verbraucher wird es allmählich teurer. Waren und Dienstleistungen kosteten im März durchschnittlich 1,5% mehr als ein Jahr zuvor. Die Inflationsrate liegt damit zwar weit unter der deutschen von aktuell 7,3%. Dennoch hat sich der Preisanstieg nahezu verdoppelt: Im Februar hatte die Teuerungsrate noch bei 0,9% gelegen. Ökonomen hatten lediglich mit einem Anstieg auf 1,2% gerechnet. Die strikte Null-Covid-Politik Pekings dürfte die Nachfrage gedämpft und damit einen stärkeren Preisanstieg verhindert haben, sagten Ökonomen. Experten rechnen mit einem wachsenden Inflationsdruck.
Mit Blick auf die weiteren Pläne der Fed wird heute vor allem auf die neuen Angaben zur Entwicklung der US-Konsumentenpreise zu achten sein. Mit Entspannungstendenzen ist zunächst nicht zu rechnen. Schon allein der zu erwartende Anstieg der Benzinpreise dürfte dies im März verhindern. Der Energiesektor ist derzeit sogar generell ein Problem für die Preisniveaustabilität in den USA. Auch Nahrungsmittelpreise und Mieten müssen im Auge behalten werden. Wann der „Peak“ bei der Jahresrate der CPIs nun genau erreicht wird, sollte aber maßgeblich von der Entwicklung der Energiepreise determiniert werden.
Branchen
Strenge Lockdowns gegen eine Ausbreitung von Corona-Infektionen in China haben den Absatz am weltweit größten Automarkt im März stark gebremst. Die Verkäufe sanken um fast 12% im Vergleich zum Vorjahresmonat auf 2,23 Mio. Fahrzeuge, wie der chinesische Verband der Automobilhersteller mitteilte. Autobauer und ihre Zulieferer mussten vielerorts die Produktion anhalten.
Laut des DBV-Konjunkturbarometer Agrar hat sich die Stimmungslage unter den deutschen Landwirten zum Frühjahr hin etwas stabilisiert. Allerdings driften die Einschätzung der aktuellen Lage und die Zukunftserwartungen stark auseinander. Ihre aktuelle wirtschaftliche Lage schätzen die Landwirte spürbar besser ein als noch im Dezember. Die Zukunftserwartungen jedoch sinken weiter auf einen neuen Tiefststand. Hohe Düngemittel-, Energie- und Futtermittelpreise drücken auf die wirtschaftliche Stimmungslage.
Die deutsche Pharmaindustrie sieht die Produktion lebenswichtiger Medikamente durch ein schnelles Gas-Embargo gegen Russland gefährdet. Sowohl DAX-Unternehmen als auch kleinere Firmen seien zum Teil in erheblichem Umfang auf den Energieträger angewiesen, ergab eine Umfrage der FAZ. Auf einen möglichen Engpass wird sich demnach allerdings bereits vorbereitet
Rentenmarkt
Die Kurse der deutschen Bundesanleihen gerieten erneut unter Druck. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen stieg bis auf 0,82%. Das ist der höchste Stand seit dem Jahr 2015. US-Staatsanleihen starteten ebenfalls mit Verlusten in die Woche.
Aktienmarkt
Der deutsche Aktienmarkt blieb seinem Zickzack-Kurs der vergangenen Woche treu. Er verbuchte zum Auftakt in die verkürzte Handelswoche vor Ostern Verluste, v.a. Tech-Werte flogen in hohem Bogen aus den Depots. Anleger reagierten angespannt auf die Aussicht auf eine Konjunkturabschwächung in Verbindung mit der hohen Inflation sowie vor massiven negativen Folgen des Krieges in der Ukraine und den coronabedingten Abriegelungen in China. DAX -0,64%; MDAX -0,84%; TecDAX -1,73%. Konjunktursorgen und steigende Renditen an den Anleihemärkten haben auch die Wall Street zum Wochenstart belastet. Dow Jones -1,19%, S&P 500 -1,69%, Nasdaq Comp. -2,18%.
Unternehmen
Goldman Sachs baut seine Geschäfte in der Vermögensverwaltung in Europa mit der 1,7 Mrd. USD schweren Übernahme der niederländischen Gesellschaft NN Investment Partners aus. Mit dem Zukauf nehme das Volumen der verwalteten Vermögen bei Goldman auf rund 2,8 Billionen USD zu.
BMW-Chef Zipse erwartet laut einem Zeitungsbericht spätestens im kommenden Jahr eine Verbesserung in der Chipkrise. „Doch mit der grundsätzlichen Knappheit werden wir auch 2023 noch umgehen müssen.”
Apple droht einem Insider zufolge im Streit mit dem größten Musikstreaming-Anbieter Spotify eine zusätzliche EU-Kartellklage.
Devisen
Ohne nennenswerte Impulse legte der Euro leicht zu. Er wurde von einem schwächeren USD gestützt.
Rohstoffe
Nachfragesorgen brachten die Ölpreise deutlich unter Druck.
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