Aktien: Netflix, Intel, Gold, Ölpreis und Konjunkturdaten im Fokus - Nord LB
Japans Verbraucherpreise sind im Dezember bereits den zweiten Monat in Folge so schnell gestiegen wie seit knapp zwei Jahren nicht mehr. Der landesweite Kern-Verbraucherpreisindex (VPI), der die volatilen Preise für frische Lebensmittel ausschließt, aber die Kraftstoffkosten einschließt, stieg im Dezember um 0,5% im Vergleich zum Vorjahr. Analysten zufolge gilt es als unwahrscheinlich, dass der Anstieg des VPI die Bank of Japan dazu veranlassen könnte, die geldpolitischen Impulse in absehbarer Zeit zurückzunehmen, da die Inflation noch weit von dem Zwei-Prozent-Ziel der Zentralbank entfernt ist.
Der von Gesundheitsminister Lauterbach vorhergesagte massive Anstieg der Corona-Neuinfektionen macht Experten zufolge eine Rezession in Deutschland wahrscheinlicher. „Wenn es zu sehr vielen Arbeitsausfällen kommt, ist das ein neuer Belastungsfaktor”, äußerte das Instituts für Weltwirtschaft. „Eine Rezession wird dadurch wahrscheinlicher.”
Die US-Notenbank Fed hält sich in ihrem seit langem erwarteten Positionspapier zur Einführung einer digitalen Version des US-Dollars zurück. In einer veröffentlichten Analyse gab die Fed keine politischen Empfehlungen und ließ auch ihren Standpunkt offen, ob eine digitale Zentralbankwährung (Central Bank Digital Currencies, CBDC) eingeführt werden sollte. China plant übrigens den Einsatz (Test) seiner digitalen Währung in Kürze im olympischen Dorf.
Rentenmarkt
Die Nachfrage nach den als sicher geltenden Staatspapieren war zum Wochenausklang hoch. Anleger positionieren sich weiterhin eher risikoavers. In diesem Umfeld legten die Kurse sowohl am deutschen als auch am amerikanischen Anleihemarkt zu.
Aktienmarkt
Wie gewonnen, so zerronnen. Das war das Motto am deutschen Aktienmarkt. Dort überahmen nach einem freundlichen Vortag wieder die vorsichtigen und nervösen Investoren. Die Notierungen legten dementsprechend einen kräftigen Rückwärtsgang ein. Marktteilnehmer sprachen gar von einer Ausverkaufsstimmung. DAX -1,94%; MDAX -2,03%, TECDAX -2,41%. Besonders heftig erwischte es Siemens Energy mit einem Kursrutsch von -16,6%. Unter der Last einer erneuten Gewinnwarnung der Windkraft-Tochter Siemens Gamesa notierten die Anteile erstmals seit Ende 2020 wieder unter 20 EUR.
Die US-Börsen zeigten sich am Freitag kraftlos. Von einer Gegenbewegung nach den letzten schwächeren Tagen fehlte jede Spur. So ging die Wall Street, geprägt von Zinsängsten und geopolitischen Spannungen, mit negativen Vorzeichen aus der Woche. Dow -1,30%; S&P 500 -1,89%%; Nasdaq-Corp. -2,72%. • Bei den Einzeltiteln standen Netflix und Schlumberger im Fokus. Netflix rauschte nach enttäuschenden Zahlen bis zu 24% nach unten. Der Ausrüster für die Ölindustrie Schlumberger meldete einen Gewinnanstieg von 61% für Q4. Dies sowie der höhere Quartalsumsatz übertrafen die Schätzungen der Analysten. Dennoch sank die Aktie um 1,9%.
Unternehmen
Netflix hat mit seinem düsteren Ausblick auf das Neugeschäft den Markt irritiert. Netflix rechnet nur mit 2,5 Mio. Neukunden von Januar bis März, was weniger als die Hälfte dessen ist, was Analysten erwartet hatten. Der Konzern begründet seine trüben Erwartungen mit Verzögerungen bei neuen Serien und Filmen. Zusätzlich belastet eine starke Konkurrenz.
Mitten in der Chipkrise will Intel seine Produktionskapazitäten mit dem Bau zweier neuer Fabriken im US-Bundesstaat Ohio erweitern. Es würden mehr als 20 Mrd. USD investiert, kündigte der größte US-Chipkonzern an. Intel plant auch in Europa neue Werke, hält sich zu möglichen Standorten aber noch bedeckt.
Devisen
Der EUR setzte am Freitag seine Stabilisierung weiter fort. Die Anfang der Woche gerissene 1,14 USD-Marke ist allerdings noch nicht wieder erreicht worden.
Öl/Gold
Die trübe Börsenstimmung machte auch vor den Ölpreisen nicht halt. Zusätzlicher Druck kam von den US-Lagerdaten vom Vortag. Laut dem amerikanischen Energieministerium hat es einen deutlichen Aufbau der landesweiten Ölvorräte gegeben. Gold wurde zwar am Freitag mit spitzen Fingern angefasst, dennoch lässt sich die Wochenbilanz sehen. Das glänzende Edelmetall wurde von den Investoren als Inflationsschutz wiederentdeckt.
Hinweis auf Interessenskonflikt(e): Der / die Autor(in) oder andere Personen aus der 4investors-Redaktion halten unmittelbar Positionen in Finanzinstrumenten / Derivate auf Finanzinstrumente von Unternehmen, die in diesem Beitrag thematisiert werden und deren Kurse durch die Berichterstattung beeinflusst werden könnten: Intel.