Aktien: FedEx, COVID-19 und Konjunkturdaten im Fokus - Nord LB
Die Bank of Japan bleibt ihrer ultralockeren Linie mit einem kurzfristigen Zinsziel von -0,1% und einer Zielrendite für zehnjährige Staatsanleihen bei 0% treu. Sie will aber auch einen Teil ihrer Notfinanzierung bis März 2022 reduzieren und hierfür die Käufe von Unternehmensanleihen auf das Niveau von vor der Pandemie zurückfahren.
Die Bundesbank rechnet aufgrund des wieder aufgeflammten Pandemie-Geschehens mit einer verzögerten Erholung der dt. Wirtschaft. Die Konjunktur erleide im Winterhalbjahr einen Rückschlag, werde im Frühjahr 2022 aber wieder Fahrt aufnehmen, hieß es. Für 2021 erwarten die Notenbanker nun einen kalenderbereinigten Anstieg des BIP um 2,5% (bisher: 3,7%), für 2022 wird ein Wachstum von 4,2% (bisher: 5,2%) und für 2023 von 3,2% (bisher: 1,7%) prognostiziert. Die Inflationsrate sehen die Währungshüter deutlich höher als bisher u. erwarten für 2021 eine Teuerung von 3,2% (bisher: 2,6%), für 2022 rechnen sie mit einem Anstieg der Lebenshaltungskosten von 3,6% (1,8%) und für 2023 wird eine Rate von 2,2% (1,7%) erwartet.
Die Zahl der Pkw-Neuzulassungen in der EU ist im November gegenüber dem Vorjahresmonat um 20,5% auf 713.346 Einheiten zurückgegangen, teilte der Herstellerverband ACEA mit. Von Januar bis November lag das Volumen mit 8,9 Mio. Fahrzeugen knapp unter dem Corona-bedingt schwachen Vorjahresniveau.
Energiewende??? Nach Aussagen der Internationalen Energieagentur (IEA) wird der aus Kohle erzeugte Strom in 2021 voraussichtlich mit 10.350 Terawattstunden (+9%) ein neues Rekordhoch erreichen. Hintergrund ist der steigende Energiehunger, v.a. in China, Indien und den USA. IEA-Chef Birol sieht in dem Anstieg „ein besorgniserregendes Zeichen dafür, wie weit die Welt in ihren Bemühungen vom Weg abgekommen ist, die Emissionen auf Netto-Null zu senken”.
Die dt. Erzeugerpreise sind im Nov. mit +19,2% ggü. dem Vorjahr so stark gestiegen wie seit 70 Jahren nicht mehr. Haupttreiber des Anstiegs waren erneut die Energiepreise (+49,4%).
Angesichts der Produktionsengpässe ist der Auftragsbestand der deutschen Industrie im Oktober (+0,8%) weiter gestiegen. Er sei damit seit Juni 2020 kontinuierlich gewachsen, hieß es vom Stat. Bundesamt. Auch die Reichweite des Auftragsbestands hat sich weiter erhöht und erreichte 7,5 Monate.
Die Stimmung in dt. Unternehmen hat sich zum Jahresausklang erneut verschlechtert. Der Ifo-Geschäftsklimaindex sank im Dezember auf 94,7 (Nov.: 96,6) Punkte, wie das Institut zu seiner Umfrage unter rund 9000 Führungskräften mitteilte. „Die verschärfte Pandemielage trifft konsumnahe Dienstleister und Einzelhandel hart”, sagte Ifo-Präsident Fuest. Sowohl die Lage, als auch der Ausblick wurden weniger optimistisch bewertet.
Rentenmarkt
Ein schwächer als erwartet ausgefallener Ifo-Geschäftsklimaindex und die gesenkte Wachstumsprognose durch die Bundesbank haben den dt. Bundesanleihen Kursgewinne beschert. Die wiedererwachte Risikoscheu der Investoren hat bei US-Staatsanleihen zu anziehenden Kursen geführt.
Aktienmarkt
Die Abschwächung beim Ifo-Index hat den deutschen Aktienmarkt vor dem Wochenende belastet. Zum Handelsschluss konnten die Verluste allerdings eingegrenzt werden. DAX -0,67%, MDAX -0,04%, TecDAX -0,20%. Die angekündigte Abkehr mehrerer Zentralbanken von der ultralockeren Geldpolitik hat die Anleger an der Wall Street vorsichtiger werden lassen. FedEx zogen nach einem guten Quartalsbericht und einem positiven Ausblick um 4,95% an. Dow Jones -1,48%, S&P-500 -1,03%, Nasdaq-Comp. -0,07%. Nikkei-225 startet schwach in die Woche: 27.938 Pkt. (-2,13%).
Unternehmen
FedEx hat die Prognose für den Gesamtjahresgewinn wieder auf den ursprünglichen Wert (je Aktie zwischen 20,50 und 21,50 US-$) erhöht. Im September hatte der US-Konzern noch den Ausblick gesenkt. In Q2 (30.11.) konnte FedEx die Erlöse um 14% auf 23,5 Mrd. US-$ steigern, der Nettogewinn lag mit 1,30 Mrd. US-$ auf Vorjahresniveau.
Devisen
Der Euro hat angesichts der schwächeren konjunkturellen Lage in Deutschland an Boden verloren.
Öl / Gold
Die Sorge über die Auswirkungen der Omikron-Variante auf die Konjunktur hat die Ölpreise nach unten gedrückt. Gold profitiert akt. als Krisenwährung und stieg über 1800 US-$.