MSCI Japan-Index weist von Januar bis Juli 2021 eine deutliche Outperformance auf - Commerzbank

Von Januar bis Juli 2021 verlor der MSCI Japan-Index 0,9% an Wert. Damit weist er sowohl gegenüber dem MSCI Welt-Index (+12,1%) als auch gegenüber dem MSCI Developed-Index (+14,1%) eine deutliche Underperformance aus. Der breite TopixIndex legte im Berichtszeitraum allerdings um 5,3% zu. Alles in allem hat sich die Stimmung unter den Investoren für Japan zuletzt eingetrübt. Woran liegt das? Zum einen schreitet die Bekämpfung der Covid-19-Pandemie nur relativ langsam voran. Der Mangel an Impfstoff führte zu einem geringen Impftempo. Die Metropolgebiete in Tokio und Osaka wurden zum dritten Mal in der Pandemie zum „Notstandsgebiet“ erklärt, da die Covid-Fallzahlen wieder stiegen. In Tokio wurde der Notstand bis Mitte September verlängert. Die erhofften Wachstumsimpulse durch die Olympischen Sommerspiele in Tokio blieben weitgehend aus. Nicht zuletzt führten in Q2 2021 Inflations- und Zinserhöhungsängste zeitweise zu einem Kursdruck bei großen IT-Werten, worunter auch die großkapitalisierten japanischen IT-Firmen litten. Im August 2021 ist die Zahl der Neuinfektionen sowie der Menschen, die mit Covid-19 im Krankenhaus behandelt werden mussten, noch einmal gestiegen. Auch die jüngsten Wirtschaftsdaten deuteten für Japan an, dass die anhaltende Pandemie die Konjunkturerholung belastet (siehe unten). Sollte die Zahl der Neuinfektionen mit Covid-19 in Q4 2021 wieder sinken und die Wirtschaft wieder (etwas) an Dynamik gewinnen, dürften die ausländischen Investoren, die sich im ersten Quartal 2021 zurückgehalten haben, wieder verstärkt an den Markt zurückkehren. Die Bewertung des Topix ist seit dem starken Kursanstieg nach dem „Coronatief“ mit einem KGV (2021) in Höhe von fast 16 nicht mehr als günstig einzustufen (Mittel: 14). Wir empfehlen weiterhin eine neutrale Gewichtung für die japanische Börse.
Anleihen
Deutschland: Importpreise (Juli), 08:00 Uhr
USA: Preisind. für Konsumausgaben (Juli), 14:30 Uhr
USA: Rede von Powell in Jackson Hole, heute
Der am Mittwoch begonnene Ausverkauf bei Staatsanleihen setzte sich auch gestern fort, wenngleich mit schwächerer Dynamik. Die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen erreichte fast minus 0,40%, der höchste Stand seit einem Monat. Der Euro schwächte sich leicht ab. Insgesamt hielt man sich gestern vor dem Notenbanksymposium von Jackson Hole, dass erneut nur virtuell abgehalten wird, wohl mit größeren Engagements zurück. Heute steht die Eröffnungsrede von FedChef Powell im Fokus. Es wird nicht erwartet, dass Powell eine Reduzierung der Wertpapierkäufe konkret ankündigt. Dennoch warten die Marktteilnehmer auf Signale über die künftige Geldpolitik der US-Notenbank. Auslöser für den Renditeanstieg in dieser Woche waren wohl Aussagen von EZB-Politikern, die einen besseren konjunkturellen Verlauf sehen. So dürften die Wachstumsprojektionen in der Sitzung am 9. September angehoben werden. Eine Entscheidung über eine eventuelle Erhöhung des Wertpapierkaufvolumens der EZB wird offenbar noch nicht gefällt. Das gestern veröffentliche EZB-Protokoll zeigt große Differenzen unter den Ratsmitgliedern über die Formulierung der Forward Guidance. Das Geldmengenwachstum M3 ging im Juli von 8,3% J/J auf 7,6% J/J weiter zurück. Im Januar stieg es aufgrund der EZB-Wertpapierkäufe auf 12,5% J/J an und geht seitdem wieder zurück. Die Kreditvergabe an private Haushalte erhöhte sich im Juli von 4,0 auf 4,2% J/J. Der US-Arbeitsmarkt erholt sich weiter. So stiegen die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung in der Vorwoche zwar um 4.000. Im Vierwochendurchschnitt gingen sie aber um 11.500 zurück. Vollbeschäftigung ist das zweite Ziel der Fed. Dies hat zwar Fortschritte gemacht, für die Fed ist es aber zu weit von ihren Zielen entfernt ist.
Aktien
Heute keine relevanten Unternehmenstermine
Das seit längerer Zeit bestehende Handlungsmuster an den meisten Börsen hat sich in der zurückliegenden Woche kaum verändert. Nach wie vor werden Kursrückschläge, die insbesondere von schlechten Nachrichten von der Coronafront, schwächeren Makrodaten oder durch Befürchtungen über eine baldige Straffung der US-Geldpolitik befeuert werden, schnell zum Wiedereinstieg genutzt, da Anlagealternativen rar sind. Das hat man auch in der ersten Wochenhälfte gesehen, in der sich beispielsweise der Dax – unterstützt von einem besser als erwartet ausgefallenen BIP in Deutschland (Q2: +1,6% ggü. dem Vorquartal) – wieder auf den Weg in Richtung 16.000 Punkte gemacht hat. Der MDax markierte zur Wochenmitte mit 36.304 Punkten sogar ein Allzeithoch, ebenso wie die großen US-Leitindizes S&P 500 (4.501 Punkte) und der Technologieindex Nasdaq Composite (15.059 Punkte). In den USA gab es dabei auch zusätzlichen Rückenwind durch die vollständige Zulassung des Impfstoffs von Biontech/Pfizer. Der etwas enttäuschend ausgefallene Ifo-Geschäftsklimaindex weist allerdings auch auf eine verschlechterte Stimmung in der deutschen Wirtschaft hin. In diesem Umfeld kam es gestern vor dem US-Notenbanksymposium (heute in Jackson Hole) zu leichten Gewinnmitnahmen. Der Dax verlor bei geringen Umsätzen 0,4%. In der zweiten Reihe stürzte der Kurs der DWS um 13,6% ab; hier belastete die Meldung, wonach US-Behörden gegen die DWS wegen möglicherweise zu hoch ausgewiesener Nachhaltigkeitsinvestitionen ermitteln sollen. Die Aktie der Mutter Deutsche Bank gab um 2,3% nach. Die US-Börsen tendierten schwächer. Der Dow Jones-Index verlor 0,5%. Auf Sektorenebene waren v.a. Immobilienaktien (+0,1%) gefragt, wohingegen Energietitel als Tagesverlierer im Schnitt um 1,5% nachgaben. Die Börsen in Asien tendierten zum Wochenschluss uneinheitlich.