CureVac Aktie: Dramatischer Absturz nach enttäuschenden News zum COVID-19 Impfstoff
Nach dem gestern gemeldeten Fehlschlag in der Entwicklung des hoch gehandelten COVID-19 Impfstoffs CVnCoV stürzt die CureVac Aktie heute Morgen regelrecht ab. Das Unternehmen, an dem neben Hauptaktionär Dietmar Hopp auch der Bund sowie der Pharmakonzern GlaxoSmithkline einen größeren und die Stiftung von Bill und Melinda Gates einen kleineren Anteil halten, notiert im XETRA-Handel aktuell bei Kursen um 40 Euro. Gestern hatte der Titel den XETRA-Handel noch bei einem Kurs von 82,21 Euro beendet. Ihr Allzeithoch erreichte die Biotech-Aktie am 9. Dezember 2020 bei 105,47 Euro.
CureVacs COVID-19 Impfstoff galt noch 2020 als einer der großen Hoffnungsträger, zuletzt hatten sich - wir berichteten - in der Studie aber bereits Verzögerungen gezeigt. Vor allem die Mutationen des COVID-19 Erregers machten dem Unternehmen in der Studie zu schaffen, die letztlich ihre Ziele bei der Wirksamkeit verfehlte.
Hier noch einmal unser heute Nacht erschienenen Bericht zu dem Desaster um den COVID-19 Impfstoff von CureVac:
CureVac: Schock nach NASDAQ-Schluss, Aktie stürzt 50% ab
Der Impfstoff von CureVac gegen COVID-19 wird zur riesigen Enttäuschung. In der zulassungsrelevanten Phase 2b/3-Studie mit rund 40.000 Probanden hat CVnCoV sich nicht beweisen können. Dies haben die Tübinger, an denen der Bund sich vor dem Börsengang beteiligt hatte und bei denen SAP-Gründer Dietmar Hopp zu den wichtigsten Aktionären und Geldgebern gehört, am Mittwoch nach NASDAQ-Handelsende gemeldet. Der Schock sitzt tief am Aktienmarkt, der Aktienkurs von CureVac stürzt nachbörslich um mehr als 50 Prozent ab.
„In einer bislang beispiellosen Umgebung mit mindestens 13 Varianten innerhalb der untersuchten Teilmenge der Studienteilnehmer in dieser Zwischenanalyse erzielte CVnCoV eine vorläufige Wirksamkeit von 47 Prozent gegen eine COVID-19-Erkrankung jeglichen Schweregrades und erreichte damit nicht die vorgegebenen statistischen Erfolgskriterien”, meldet CureVac. Dass die Wirksamkeit aufgrund der Virus-Varianten unter den Zahlen von BioNTech, Moderna oder auch Novavax liegen wird, hatte man an der Börse erwartet. Dass die Zahl so deutlich niedriger ist, nicht. Noch vor wenigen Tagen zahlte man mehr als 125 Dollar für CureVacs Aktien, die nachbörslich in den USA bei 47 Dollar liegen. Ein gutes Sicherheitsprofil, das CureVacs COVID-19 Impfstoff gezeigt hat, rettet da nichts mehr.
CureVac will im dritten Quartal klinische Studie mit Impfstoff der zweiten Generation starten
„Wir hatten auf stärkere Ergebnisse in der Zwischenanalyse gehofft, haben aber gesehen, dass es bei dieser beispiellosen Bandbreite an Varianten eine Herausforderung darstellt, eine hohe Wirksamkeit zu erzielen. Wir setzen die Studie bis zur finalen Analyse mit mindestens 80 weiteren Fällen fort. Die endgültige Wirksamkeit könnte sich noch verändern”, sagte Dr. Franz-Werner Haas, Vorstandsvorsitzender von CureVac. „Aufgrund der variantenreichen Umgebung zeigt sich darüber hinaus, dass die Entwicklung von Impfstoffen der zweiten Generation sehr wichtig ist, da immer neue Varianten auftreten”, so der Manager.
Der Fehlschlag bei der klinischen Studie zeigt aber auch, dass die COVID.19 Pandemie längst nicht besiegt ist - trotz starker Lockerungsmaßnahmen in vielen Ländern und Zuschauern bei der Fußball-EM in den Stadien. Für die Impfstoff-Entwickler bleibt viel zu tun. Zusammen mit Partner GlaxoSmithkline will CureVac mit ihrem Impfstoffkandidaten der zweiten Generation voraussichtlich im dritten Quartal 2021 eine klinische Studie beginnen. Wird diese nicht auch zum Fehlschlag wie der Impfstoff der ersten Generation, solle 2022 eine Zulassung beantragt werden.