Am Morgen: BMW, Leoni und TAG Immobilien im Fokus - Nord LB Kolumne
Japans Außenhandel ist im Februar gegenüber dem Vorjahr unerwartet stark um 4,5% (Jan.: +6,4%) zurückgegangen. Hintergrund war nach Angaben des japanischen Finanzministeriums vor allem eine gesunkene Nachfrage aus China und den USA.
Die Wirtschaftsweisen werden mit ihrer Wachstumsprognose für 2021 vorsichtiger: Das BIP werde nur um 3,1% (bisherige Erwartung: +3,7%) wachsen. "Das größte Risiko für die Konjunktur in Deutschland stellt eine mögliche dritte Infektionswelle dar - und zwar dann, wenn sie zu Einschränkungen oder gar Betriebsschließungen in der Industrie führen würde", sagte der Sachverständige Wieland. Erst zum Jahreswechsel 2021/22 rechnen die Wirtschaftsweisen damit, das Vorkrisenniveau zu erreichen. 2022 soll die Wirtschaft dann um 4% wachsen.
Trotz rosiger Konjunkturaussichten will die US-Notenbank Fed noch länger am Niedrigzins festhalten. Die Währungshüter beließen den Leitzins in der Spanne von null bis 0,25 Prozent. Zugleich gehen sie im Mittel davon aus, dass er auch bis Ende 2023 nicht erhöht wird. Dabei rechnen sie für 2021 mit dem kräftigsten Aufschwung seit den 70er Jahren, wenn das Hilfsprogramm von USPräsident Joe Biden den Konsum ankurbelt und sich die Wirtschaft im Zuge der Impfkampagne aus dem Klammergriff der Pandemie löst.
Rentenmarkt
Getrieben von wieder steigenden US-Renditen mussten die Kurse deutscher Staatsanleihen nach einem freundlichen Beginn im Verlauf Verluste hinnehmen. Nach wie vor werden die Renditen am US-Anleihemarkt durch Billionen schwere Konjunkturhilfen der US-Regierung und Fortschritte bei der Impfkampagne nach oben getrieben.
Aktienmarkt
Der DAX kletterte den 3. Tag in Folge nach oben und erzielte damit einen neuen Höchststand. Der breite Markt notierte leichter. DAX +0,27%, MDAX -0,72%, TecDAX -0,40%. VW Vz. mit 11,04% DAX-Spitzenreiter. Die Pläne der Wolfsburger hinsichtlich der Elektromobilität sorgen für anhaltend gute Stimmung.
An der Wall Street kamen die Aussagen der US-Notenbank zur Geldpolitik gut an. Dow +0,6%, S&P-500 +0,3%, Nasdaq +0,4%. Auch der Dow und S&P markierten neue Bestmarken. Nikkei 225 sehr freundlich bei 30.216,75 Punkten (+1,01%).
Unternehmen
Für BMW steht das Jahr 2021 nach den Worten von Finanzvorstand Peter „im Zeichen des Wachstums“. Nach dem Gewinneinbruch im abgelaufenen Jahr rechnet der Autobauer 2021 mit einem Plus bei den Auslieferungen. Der Vorsteuergewinn dürfte deutlich steigen, die operative Gewinnmarge (EBIT) wieder auf 6 bis 8% klettern, so der CFO weiter. Mit der Umstellung auf E-Autos kommt BMW nach eigenen Angaben gut voran und will den i4 drei Monate früher als bislang geplant auf den Markt bringen. 2023 sollen etwa 90% der Marktsegmente auch mit vollelektrischen Modellen abgedeckt werden.
Leoni hat auch 2020 die roten Zahlen nicht hinter sich lassen können. Bei einem auf 4,134 (Vorjahr: 4,846) Mrd. EUR gesunkenen Umsatz verbesserte sich das EBITDA auf -58 (- 174) Mio. EUR. Der Konzernfehlbetrag verringerte sich auf minus 330 (2019: minus 435) Mio. EUR. Grund für den neuerlichen Verlust waren neben operativen Einbußen Abschreibungen auf Firmenteile und die Kosten für die Sanierung des Unternehmens, die ab 2022 jährliche Einsparungen von 550 Mio. EUR bringen soll. Für 2021 erwartet Leoni eine Erholung der Nachfrage und rechnet mit einem Umsatzzuwachs von mehr als 10% und einem deutlich verbesserten Ergebnis (EBIT).
Trotz eines schwierigen Umfelds ist der Wohnungskonzern TAG Immobilien gut durch das Jahr 2020 gekommen. Das operative Ergebnis (FFO I) erhöhte sich auf 172,6 (Vorjahr: 160,6) Mio. EUR und lag damit am oberen Ende der angehobenen Jahresprognose von 170 bis 173 Mio. EUR. Dieser Anstieg war neben der guten operativen Entwicklung insbesondere auch auf die erfolgreichen Akquisitionen der Jahre 2019 und 2020 zurückzuführen, teilte TAG mit. Im laufenden Jahr will das Unternehmen den operativen Ertrag auf 178 bis 182 Mio. EUR steigern.
Devisen
Nach der Sitzung der Fed tendierte der Euro freundlicher.
Öl / Gold
Eine verhaltene Einschätzung der Int. Energieagentur zur Preisentwicklung bei Öl hat die Notierungen gedrückt. Gold bewegte sich den dritten Tag in Folge kaum.