Erlebnis Akademie: „Wir sehen mehr Chancen als Risiken für 2021“
Trotz der Pandemie ist die Erlebnis Akademie recht gut durch das vergangene Jahr gekommen. Der Umsatz sinkt von 16,5 Millionen Euro auf 15,0 Millionen Euro. Das EBIT verringert sich von 2,9 Millionen Euro auf 1,8 Millionen Euro. Die Zahlen sind umso höher zu werten, als es 2020 zwei Lockdowns gab. Man hat aber im März 2020 rasch reagiert. Kurzarbeit wurde beantragt, Tilgungen konnten ausgesetzt werden, Steuern wurden gestundet, viele Partner haben sich sehr hilfsbereit gezeigt. Zudem hat man staatliche Hilfen erhalten.
Für das laufende zeigt sich Christoph Blaß, Finanzvorstand der Erlebnis Akademie, insgesamt zuversichtlich gestimmt: „Wir sehen mehr Chancen als Risiken für 2021“, so Blaß auf einem von Montega Connect veranstalteten virtuellen Round Table. Die Einschränkungen dürften sich im Laufe des Jahres aufgrund der vermehrten Impfungen immer weiter verringern. Viele Touristen werden 2021 und vermutlich auch noch 2022 eher heimatnahe Urlaubsgebiete aufsuchen. Das dürfte für Impulse auf den Baumwipfelpfaden und in den Abenteuerwäldern der Gesellschaft sorgen.
Auf die anstehenden Wiedereröffnungen ist die Erlebnis Akademie vorbereitet. Im Saarland und im Schwarzwald könnte es zu Ostern losgehen, bis Mai dürften alle neuen Standorte der Gesellschaft wieder offen sein. Spätestens dann soll auf Usedom ein weiterer Baumwipfelpfad die Tore öffnen, in den man 8 Millionen Euro investiert hat. Kurz danach sollte auch ein neuer Baumwipfelpfad im Elsass (Frankreich) an den Start gehen können. Hier lagen die Investitionskosten bei 6 Millionen Euro. Insgesamt rechnet Blaß für das laufende Jahr sowie für das kommende Jahr mit Investitionen von jeweils rund 20 Millionen Euro.
Finanziert werden diese unter anderem mit dem Geld, welches man aus einer aktuell laufenden Kapitalerhöhung ins Unternehmen holen will. Die Bayern geben dabei 400.000 Aktien aus, der Preis je neuer Aktie liegt bei 13,00 Euro. Brutto kommen bei Vollplatzierung 5,25 Millionen Euro in die Kasse der im m:access notierten Gesellschaft. Altaktionäre können für fünf alte Papiere eine neue Aktie erwerben.
Zukäufe spielen bei den weiteren Expansionsplänen der Erlebnis Akademie keine wirkliche Rolle. Laut Blaß gibt es in dieser Hinsicht kaum ein Objekt, das für ihn interessant ist. Vielmehr setzen die Süddeutschen, so ist beim Round Table von Montega Connect zu erfahren, auf eigene Projekte. 2022 sollen in Quebec (Kanada) und in der Nähe von Dublin (Irland) neue Pfade eröffnen. In Dublin könnte man sich vorstellen, die Brauerei Guinness als Partner zu gewinnen, soll der dortige Turm doch die Form eines Bierglases erhalten.
Die Liste der weiteren Projektpläne ist lang und sehr international. In der Pipeline befinden sich mehr als zehn Projekte, unter anderem in Korea, auf Mauritius, in Italien, Spanien und in der Ukraine. Mehr als 20 Kriterien werden überprüft, bevor es für ein Projekt überhaupt grünes Licht gibt. Vom Start der Planungsphase bis zur Eröffnung können dann bis zu fünf Jahre vergehen.
Klar ist auch bei den künftigen Bauideen, dass die Erlebnis Akademie auf eine Kombination aus Natur und Erlebnis setzen wird. Der Fun- und Spannungsfaktor, beispielsweise mittels Bungeespringen, soll außen vor bleiben. Das sollen, so Blaß, lieber andere machen.