Immunic Aktie: Gestern dickes Plus, heute zwiespältige News zu COVID-19 Medikament
Bisher standen an der Börse und auch bei der Politik im Kampf gegen COVID-19 vor allem die Impfstoffe im Blickpunkt - doch auch Medikamente zur Behandlung der Krankheit werden entwickelt. Mit dabei ist Immunic, die heute von ihrer klinischen Studie der Phase 2 mit dem Medikamentenkandidaten IMU-838 Daten vorgelegt hat.
Dabei habe IMU-838 in der Behandlung von COVID-19 seine Klinische Aktivität anhand mehrerer sekundärer Endpunkte bestätigt, teilt das Biotech-Unternehmen am Mittwochnachmittag mit - „einschließlich klinisch bedeutsamer Verbesserungen bei der Zeit bis zur klinischen Erholung und der klinischen Verbesserung”, so Immunic. „Hochrisikopatienten und Patienten über 65 Jahre zeigten einen stärkeren Behandlungseffekt von IMU-838”, heißt es weiter vonseiten der Gesellschaft. Zudem sei eine antientzündliche Wirkung beobachtet worden, die von Immunic als robust bezeichnet wird. „Erste Daten aus einer Post-Hoc-Analyse von „Long COVID”-Symptomen deuten darauf hin, dass IMU-838 das Potenzial hat, zur Prävention von Langzeitmüdigkeit beizutragen”, so das Unternehmen weiter. In der Studie hat sich das Medikament als sicher und gut verträglich erwiesen.
Doch die Ergebnisse haben einen Haken: So waren für die Studie primäre und wichtige sekundäre Endpunkte bisher nicht auswertbar. Hintergrund sei vor allem, dass es sehr niedrige Raten an schwerwiegenden Komplikationen in der Population der hospitalisierten Patienten mit moderater COVID-19 gebe, meldet Immunic. Hinzu kamen unter anderem weitere laufende klinische Studien mit anderen Medikamenten.
Man habe „Auswirkungen auf die Verhinderung von langfristigen COVID-19-Symptomen gesehen, die darauf hindeuten, dass IMU-838 eine vielversprechende neue therapeutische Intervention sein könnte, die einen bedeutenden klinischen Nutzen bieten könnte”, sagt Daniel Vitt, Chief Executive Officer und President bei Immunic - deren Aktien gestern an der NASDAQ einen deutlichen Kurssprung vollzogen und heute in der US-Vorbörse zunächst leicht unter dem gestrigen Schlusskurs notieren, den Verlust aufgrund der Nachrichten zu den nicht auswertbaren Endpunkten aktuell aber ausbauen.
„Ich bin der festen Überzeugung, dass diese Studie das Potenzial von IMU-838 als bequeme, sichere und gut verträgliche orale Behandlungsoption für Patienten mit moderater COVID-19 unterstreicht und möglicherweise sogar den Weg dafür ebnet, IMU-838 in Zukunft bei COVID-19-Patienten in einem früheren Stadium zu testen”, so Vitt. Das Unternehmen will nun weitere Daten auswerten und mit Experten und den Zulassungsbehörden diskutieren. Zudem will man weitere Entwicklungsschritte und deren Finanzierung planen.