1&1 Drillisch kooperiert mit Deutscher Telekom und Telefonica Deutschland - Zahlen und Ausblick
Von United Internets Tochtergesellschaft 1&1 Drillisch gibt es heute eine Reihe von Neuigkeiten. So legt das Unternehmen einen Streit mit Telefonica Deutschland um Roaming-Preise bei und nimmt ein verbessertes Angebot des Konkurrenten an. „Die von Telefónica rückwirkend ab Juli 2020 angebotenen Konditionen bauen zukünftig wieder auf den Preismechanismen der ersten fünf Jahre des MBA MVNO-Vertrags auf. Insbesondere sind erneut jährlich sinkende Datenpreise vorgesehen, die niedriger sind als die derzeit von Telefónica abgerechneten Festpreise”, so das Unternehmen. Bis Mitte Mai soll ein endgültiger Vertrag ausgehandelt werden. Dies könnte bei 1&1 Drillisch noch einen positiven Ergebniseffekt von ca. 34 Millionen Euro auslösen. Zudem würde mit einem solchen Vertrag „eine weitere wesentliche Voraussetzung für den von 1&1 Drillisch geplanten Aufbau eines leistungsfähigen 5G-Netzes eintreten”, so 1&1 Drillisch am Montag.
Die Tochtergesellschaft von United Internet (UI) und der UI-Konzern zudem ihre Zusammenarbeit mit der Deutschen Telekom neu auf. 1&1 Drillisch werde zukünftig sämtliche VDSL- und FTTH-Vorleistungen von der Schwestergesellschaft 1&1 Versatel erhalten, heißt es. Hierzu habe 1&1 Versatel mit der Deutschen Telekom einen Vertrag über die Nutzung derer FTTH- und VDSL-Haushaltsanschlüsse mit einer Laufzeit von zehn Jahren geschlossen.
Einen bestehenden Vertrag zwischen 1&1 Drillisch und der Deutschen Telekom wird aufgehoben. Bei 1&1 Drillisch verursacht dies eine Belastung in Höhe von 130 Millionen Euro: Hintergrund ist die Ausbuchung eines aktiven Rechnungsabgrenzungspostens für bis zum 31. März 2024 noch zur Verfügung stehende VDSL-Bestandskunden-Kontingente. Positive Effekte aus der neu strukturierten Kooperation mit der Telekom sollen diese Belastungen mehr als kompensieren, kündigt die Gesellschaft an.
Zudem hat 1&1 Drillisch heute Eckdaten für 2020 vorgelegt. Vorläufigen Zahlen zufolge meldet das Unternehmen, bereinigt um Sondereffekte, einen EBITDA-Gewinn von 600 Millionen Euro. Inklusive des Sondereffekts aus der Ausbuchung im Zusammenhang mit dem Telekom-Deal liegt das EBITDA bei 470 Millionen Euro. Der Konzernumsatz wird mit knapp 3,79 Milliarden Euro beziffert, der Serviceumsatz liegt bei 3,02 Milliarden Euro. 2021 will 1&1 Drillisch diesen auf 3,1 Milliarden Euro erhöhen. Auf bereinigter EBITDA-Basis sollen in diesem Jahr 650 Millionen Euro Gewinn erzielt werden.