1&1 Drillisch: News im Streit mit Telefonica Deutschland und Analystenstimme zur Aktie
Im National-Roaming-Streit hat sich die EU-Kommission offenbar auf die Seite von 1&1 Drillisch geschlagen. Brüssel hat Telefonica Deutschland zur Abgabe eines neuen, verbesserten Angebots an die United-Internet-Tochter zur Nutzung des Mobilfunknetzes aufgefordert. Auch rückwirkend kommt es zu Preissenkungen, was bei 1&1 Drillisch rund 30 Millionen Euro an Zusatzertrag bringen kann. Laut Aussagen von Telefonica Deutschland habe aber auch 1&1 Drillisch Zugeständnisse machen müssen. Ein neues Angebot wurde vorgelegt. 1&1 Drillisch kann dieses Angebot bis zum 19. Februar nun annehmen oder ablehnen.
Für das TecDAX-notierte Tochtergesellschaft von United Internet ist die Nutzung des Netzes des Konkurrenten als Zwischenlösung wichtig, da die Gesellschaft bisher kein eigenes Netz unterhält und der Aufbau einer eigenen Infrastruktur zur Nutzung der 2019 ersteigerten 5G-Lizenz Zeit und Geld kosten wird. Telefonica Deutschland muss aufgrund von Auflagen aus dem Kauf von E-Plus Teile seines Netzes an Wettbewerber vermieten.
Die Aktienanalysten von Jefferies haben ihre Einstufung der 1&1 Drillisch Aktie nach dem Abschluss der EU-Prüfungen im Roaming-Streit mit Telefonica Deutschland bestätigt. Der TecDAX-Wert wird weiter mit „Hold” bei einem Kursziel von 20,20 Euro eingestuft. Man wertet die Entscheidung als Durchbruch.
Neuigkeiten gibt es auch vom Schiedsspruch im Preisanpassungsverfahren 1 unter dem bestehenden MBA MVNO-Vertrag mit Telefónica. „Das Schiedsgericht hat die von 1&1 Drillisch erhobene Schiedsklage abgewiesen, mit der 1&1 Drillisch sich gegen die Ablehnung einer rückwirkenden Senkung von Vorleistungspreisen ab September 2017 durch einen Gutachter gewandt hatte. Das Schiedsgericht ist der Auffassung, dass das Gutachten wirksam ist”, meldet 1&1 Drillisch.