Heidelberger Druckmaschinen: Deutliche Marktreaktion auf Gallus
Heidelberger Druckmaschinen wird die Gallus Gruppe nicht an benpac verkaufen. Die Schweizer haben den Kaufpreis nicht wie vereinbart überwiesen. 120 Millionen Euro hätten in der vergangenen Woche auf das Konto der Heidelberger fließen sollen. Somit bleibt Gallus bei Heidelberger Druck.
Mit dem Geld aus dem Verkauf wollte Heidelberger Druck Schulden reduzieren. Dies ist jedoch zuletzt schon gelungen, seit März hat man die Verbindlichkeiten um 250 Millionen Euro reduzieren können.
Auf die mittelfristigen Ziele von Heidelberger Druck dürfte der gescheiterte Verkauf aus Sicht der Analysten von Baader keinen großen Einfluss haben. Sie müssen Gallus aber wieder in ihr Modell einberechnen.
Unverändert gibt es von ihnen das Rating „add“ für die Aktien von Heidelberger Druckmaschinen. Das Kursziel steht wie zuvor bei 0,90 Euro.
Zuletzt hat es bei Heidelberger Druck wieder eine leichte Erholung beim Umsatz und beim Auftragseingang gegeben. Bis das Vor-Corona-Niveau erreicht wird, dürfte aber noch einige Zeit vergehen.
Für 2020/2021 rechnen die Analysten mit einem Verlust je Aktie von 0,16 Euro, im folgenden Geschäftsjahr soll es einen Gewinn je Aktie von 0,01 Euro geben. Die Prognose für 2022/2023 steht bei 0,19 Euro.
Die Aktien von Heidelberger Druckmaschinen geben heute 13,2 Prozent auf 1,136 Euro nach. Das ist die Reaktion des Marktes auf den gescheiterten Gallus-Verkauf. Heidelberger Druck hatte dies am Freitag erst nach Börsenschluss gemeldet, so dass viele Investoren nicht mehr reagieren konnten.