Am Morgen: Adva, Credit Suisse, Micron und Samsung im Fokus - Nord LB Kolumne

Die deutschen Exporte sind im November den siebten Monat in Folge gewachsen und haben damit die Corona-bedingten Einbußen weiter verringern können. Sie stiegen überraschend stark um 2,2% (Okt.: +0,9%) zum Vormonat. Trotz der Aufholjagd blieben die Ausfuhren um 4,7% unter dem Niveau von Februar 2020. Die Importe wuchsen im November um 4,7% und liegen nur noch um 0,6% unter dem Vorkrisenniveau von Februar.
Die dt. Produktion -Industrie, Bau und Energieversorger zusammen- zog im November um 0,9% (Okt.: +3,4%) zum Vormonat an und damit etwas stärker als vorhergesagt. "Der Ausblick für die Industriekonjunktur bleibt angesichts des Pandemiegeschehens und des verschärften Lockdowns zwar verhalten, aber die Auftragslage und die Stimmung in den Unternehmen haben sich zuletzt verbessert", teilte das Wirtschaftsministerium mit. • Der deutsche Automarkt hat im Dezember 9,9% mehr PkwNeuzulassungen auf gut 311.000 Einheiten verzeichnet. Dennoch war dies nur eine kleine Schönheitskorrektur: Im Gesamtjahr lag das Absatzminus bei 19,1% auf 2,9 Mio. Fahrzeuge. Lediglich Tesla und Fiat konnten sich einem Verkaufsrückgang entziehen. Bei VW lag der Rückgang bei 21%.
Rentenmarkt
Überraschend gute deutsche Konjunkturdaten haben die Kurse der deutschen Staatsanleihen nur temporär belastet. In Verlauf konnten die deutschen Staatspapiere etwas zulegen. Der jüngste US-Arbeitsmarktbericht sorgte für Enttäuschung. Die Zahl der Beschäftigten war im Dezember erstmals seit dem Konjunktureinbruch im vergangenen April wieder gesunken. Die Kurse der US-Staatsanleihen gaben nach dieser Meldung nach.
Aktienmarkt
Die globalen Corona-Impfkampagnen stützten weiterhin die gute Börsenstimmung. Der deutsche Aktienmarkt blieb somit in Rekordlaune. Der DAX legte trotz Rücksetzer auf 14.049,53 Punkte zu und schloss auf Wochensicht mit einem Gewinn von 2,41%. DAX +0,58%, MDAX +0,42%, TecDAX +1,32%.
Anleger an der Wall Street lassen sich ihre Rekordlaune von einem Einbruch am US-Arbeitsmarkt nicht verderben. Positive Impfstoffdaten und Spekulationen auf größere Fiskalpakte und Infrastrukturausgaben führten die Nasdaq und den S&P-500-Index zeitweise auf neue Allzeithochs. Nikkei 225: heute kein Handel.
Unternehmen
Adva Optical Networking hat in Q4 nach vorl. Zahlen trotz eines um 7% auf 140,6 Mio. EUR rückläufigen Umsatzes sein ProformaBetriebsergebnis ggü. dem Vorjahreszeitraum um 39,1% auf 14,4 Mio. EUR gesteigert. Im Gesamtjahr ergeben sich somit vorläufig Erlöse von 565,0 Mio. EUR (+1,5%) und ein Proforma-Betriebsergebnis von 33,8 (24,8) Mio. EUR. Für 2021 werden Umsatzerlöse zwischen 580 und 610 Mio. EUR erwartet.
Die Großbank Credit Suisse erhöht die Rückstellungen im Zusammenhang mit US-Rechtsstreitigkeiten für Wohnbau-Hypotheken um 850 Mio. US-$. Zusammen mit einer bereits bekannten Wertberichtigung im Zusammenhang mit einem HedgeFonds dürfte diese Belastung in Q4/20 zu einem Verlust führen.
Dank des Homeoffice-Trends konnte der US-Chiphersteller Micron Technology den Umsatz in Q1 des lfd. GJ um 12% ggü. dem Vorjahreszeitraum auf 5,77 Mrd. US-$ steigern. Ohne Sonderposten verdiente Micron 78 (48) Cent je Aktie, was die durchschnittlichen Erwartungen der Analysten übertraf. Für Q2 rechnet das Unternehmen weiter mit guten Geschäften und Erlösen von 5,8 Mrd. US-$ plus oder minus 200 Mio. US-$.
Mit Samsung Electronics profitierte ein weiteres Unternehmen von dem durch die Corona-Pandemie ausgelösten HomeofficeTrend. In Q4 kletterte das Betriebsergebnis auf Jahressicht nach vorl. Zahlen um 26% auf rund 9 Bio. Won. Im Vergleich zum Vorquartal war dies allerdings ein Rückgang von rund 27%. Der Umsatz erhöhte sich ggü. dem Vorjahreswert um 1,9% auf rund 61 Bio. Won. Während die Smartphone-Verkäufe nicht so gut liefen, florierte das Geschäft mit Halbleitern und Bildschirmen.
Devisen
Der Euro hat nicht von den positiven dt. Konjunkturdaten profitieren können und ist etwas leichter aus dem Handel gegangen.
Öl / Gold
Die Ölpreise haben zum Wochenschluss zulegen können und dabei von der anhaltend positiven Stimmung an den Aktienmärkten profitiert. Die aktuelle Risikofreude der Anleger hat negative Auswirkungen auf den Goldpreis, der unter 1.900 US-$ je Feinunze fiel.