Grenke: Quartalsgewinn bricht ein - Reaktionen auf Viceroy
Nach der Auseinandersetzung „Grenke vs. Viceroy”, die zu einem starken Kursverlust bei der Grenke Aktie geführt hat, stehen die heute veröffentlichten Quartalszahlen der Gesellschaft besonders im Blickpunkt. Die Süddeutschen weisen einen Gewinneinbruch auf: Im dritten Quartal sinkt der Konzerngewinn von 35,6 Millionen Euro auf 17,7 Millionen Euro. Beim Neugeschäft weist das Unternehmen aus Baden-Baden für das dritte Quartal einen Rückgang von 871 Millionen Euro auf 704 Millionen Euro aus. Die Marge des Neugeschäfts auf Basis des Deckungsbeitrags 2 konnte dagegen von 17,1 Prozent auf 18,4 Prozent gesteigert werden.
„Wir sind zuversichtlich, durch die breite Unterstützung von Kunden, Investoren und Mitarbeitern auch weiterhin erfolgreich zwei Wellen zeitgleich bezwingen zu können. Mit einer risikoadjustierten Steuerung des Neugeschäfts, ausreichend hoher Liquidität und einem angemessenen Sparkurs sind wir für die kommenden Monate gut gerüstet”, so Grenke-Vorstandschefin Antje Leminsky.
„Auf Basis des Gleichlaufs von Zahlungseingängen und Zahlungsausgängen über die nächsten Quartale können wir sowohl mit mehr als auch mit weniger Neugeschäft umgehen”, sagt Sebastian Hirsch, Finanzvorstand der Grenke AG, den Geschäftsverlauf im 3. Quartal 2020 und den weiteren Ausblick: „Das verschafft uns genügend Perspektive, um flexibel auf die dynamische Entwicklung im Zusammenhang mit dem Corona-Virus reagieren zu können”, so der Manager.
Für das vierte Quartal 2020 erwartet Grenke ein Neugeschäft in Höhe von etwa 60 Prozent des Niveaus aus dem Vergleichzeitraum des vergangenen Jahres. Der weitere Verlauf der Corona-Pandemie und der Gegenmaßnahmen von Regierungen wird für die tatsächliche Entwicklung eine entscheidende Rolle spielen.
Zudem meldet das Unternehmen weitere Reaktionen auf die harte Kritik von Viceroy an dem Unternehmen. So sollen der Unternehmensmeldung vom Donnerstag zufolge unter anderem die umstrittenen Franchise-Gesellschaften binnen 12 bis 18 Monaten in den Konzern integriert werden. Zudem will Grenke den Vorstand um die Position des Chief Risk Officers (CRO) mit Verantwortung für Risikocontrolling, Recht und Compliance erweitern. Im Vorstand gibt es eine neue Ressortverteilung: Sebastian Hirsch wird Chief Financial Officer (CFO), CEO Antje Leminsky verantwortet zusätzlich den Bereich Interne Revision, so Grenke.