Am Morgen: Bayer, Infineon, Fielmann und Pepsico im Fokus - Nord LB Kolumne
Die Ertragssituation der deutschen Industrie erholt sich nur langsam vom Corona-Einbruch. Der entsprechende Ifo-Indikator kletterte im September auf minus 32 (Mai: minus 43) Punkte. Die Arbeitslosigkeit in der Euro-Zone ist im August den fünften Monat in Folge gestiegen. Die saisonbereinigte Arbeitslosenquote erhöhte sich auf 8,1% (Juli: 8,0%), teilte Eurostat mit.
Der private Verbrauch in den USA hat im August erneut zugelegt. Die US-Amerikaner konsumierten mit +1,0% mehr als erwartet. Gleichzeitig legte auch die Teuerungsrate ex Energie und Nahrungsmittel auf 1,6% von 1,4% zu. Der Einkaufsmanagerindex der US-Industrie ist im September nur ganz leicht auf nun 55,4 (August: 56,0) Punkte zurückgegangen. Damit wird weiterhin ein klares Zulegen der ökonomischen Aktivität in der US-Industrie signalisiert.
Rentenmarkt
Deutsche Staatsanleihen haben sich am Donnerstag per Saldo nur wenig bewegt gezeigt. Auch bei den US-Staatsanleihen war es ein ruhiger Tag, der mit marginalen Gewinnen endete.
Aktienmarkt
Der deutsche Aktienmarkt präsentierte sich uneinheitlich. Während MDAX und TecDAX freundlich tendierten, litt der Leitindex unter der Schwäche der Bayer-Aktie. DAX -0,23%, MDAX +1,26%, TecDAX +1,43%. Ein schwächerer Ausblick, insbesondere für das wichtige Agrargeschäft, hat bei der Bayer-Aktie für einen Kursrutsch von 13,07% gesorgt. Nach positiven Geschäftsaussagen des Halbleiterspezialisten STMicro setzten sich die Titel des Konkurrenten Infineon mit einem Plus von 7,59% an die DAX-Spitze.
Die US-Börsen haben den Handel freundlich beendet. Allerdings konnte der Leitindex seine zwischenzeitlich deutlichen Gewinne nicht halten. Vor allem die wieder aufkeimende Hoffnung auf ein neues Corona-Konjunkturpaket stützte. Dow Jones +0,13%; S&P-500 +0,53%, Nasdaq-Comp. +1,42%. Die Technik an der jap. Börse funktioniert heute wieder. Der Nikkei-225 liegt aktuell mit 0,73% im Minus bei 23.015 Punkten.
Unternehmen
Bayer hat den Ausblick für 2020 bestätigt und erwartet für 2021 einen Umsatz in etwa auf dem Niveau des laufenden Jahres. Das bereinigte Ergebnis je Aktie werde 2021 etwas unter dem Vorjahreswert erwartet, teilte der Konzern mit. Allerdings dürfte ein eingetrübter Ausblick im Agrarmarkt zu einer nicht zahlungswirksamen Sonderabschreibung bei Vermögenswerten für das Agrarchemiegeschäft im mittleren bis oberen einstelligen MilliardenEuro-Bereich führen. Um Bayer in einem anhaltend herausfordernden Marktumfeld weiter voranzubringen, hat der Vorstand beschlossen, zusätzliche op. Einsparungen in Höhe von mehr als 1,5 Mrd. EUR pro Jahr ab 2024 auf den Weg zu bringen.
Die Geschäftsentwicklung bei Fielmann erholt sich schneller als gedacht, was die Optikerkette veranlasst, den Ausblick anzuheben. Geschätzt wird für Q3 nun ein Umsatz von 420 (Vorjahr: 400) Mio. EUR und ein Ergebnis v. Steuern von 80 (78,5) Mio. EUR. Für das Gesamtjahr werden nun Erlöse von mehr als 1,4 (bisher: 1,3; Vorjahr: 1,52) Mrd. EUR erwartet. Der Vorsteuergewinn werde voraussichtlich bei mehr als 140 (bisher: mehr als 100; Vorjahr: 253,8) Mio. EUR auslaufen, hieß es.
Bei H&M ist das Geschäft in Q3 besser als erwartet gelaufen. Nach dem Geschäftseinbruch im Frühjahr kehrt vorsichtiger Optimismus ein. "Obwohl die Herausforderungen noch lange nicht vorbei sind, glauben wir, dass das Schlimmste hinter uns liegt, und wir gut aufgestellt sind, um gestärkt aus der Krise herauszukommen", erklärte Konzernchefin Helmersson. In Q3 gingen die Erlöse um 19% auf 50,87 Mrd. SEK zurück, der Vorsteuergewinn lag bei 2,365 (Vorjahr: 5,01) Mrd. SEK.
Der Nettoumsatz von Pepsico ist in Q3 um 5% auf 18,091 Mrd. US-$ gestiegen. Das operative Ergebnis lag bei 3,011 (2,855) Mrd. US-$. Der Nahrungsmittelkonzern profitierte von einer erhöhten Nachfrage in der Corona-Krise.
Devisen
Konjunkturdaten der Euro-Zone, die weitgehend so erwartet worden waren, ließen dem Euro nur wenig Spielraum. Am Ende tendierte er bei ruhigem Handel kaum verändert.
Öl / Gold
Die Ölpreise konnten zunächst den Schwung des Vortages mitnehmen, sind dann aber im Tagesverlauf abgebröckelt. Gold konnte am Donnerstag glänzen und hat dabei die Marke von 1.900 US-$ je Feinunze überwunden.