LPKF Laser: Die Aktie in der Achterbahn
So richtig weiß man an der Frankfurter Börse noch nicht, was man mit der heutigen Nachricht von LPKF Laser anfangen soll. Das schickt den Aktienkurs des Unternehmens aus Garbsen bei Hannover heute auf eine Achterbahnfahrt. Zunächst überwog das schwache erste Quartal, das das Unternehmen erwartet, woraufhin die Aktie auf 20 Euro abstürzte gestern lag der Schlusskurs bei 23,10 Euro. Mittlerweile aber hat sich der Anteilschein der Norddeutschen deutlich erholt, notiert die LPKF Laser Aktie bei 23,90 Euro mit 3,46 Prozent im Plus und erreichte zwischenzeitlich sogar 24,60 Euro.
Was war passiert? Nach und nach hat sich der Fokus der Anleger vom „Quartalszahlen-Schock” auf den Langfrist-Ausblick der Gesellschaft verlagert. Bis 2024 will LPKF Laser einen Umsatz von 360 Millionen Euro bei einer Gewinnspanne vor Zinsen und Steuern von 25 Prozent erzielen. Und dieser mittelfristige Ausblick hat für reichlich Aufsehen gesorgt - auch bei Analysten.
Hauck + Aufhäuser hat heute Vormittag die Kaufempfehlung für die LPKF Laser Aktie bestätigt und sieht das Kursziel weiterhin bei 30 Euro. Die mittelfristigen Ziele des Unternehmens bezeichnen die Analysten als astronomisch und sehen darin einen Hinweis auf die Bedeutung der Dünnstglas-Technologie des Konzerns für die Elektronik- und Halbleiterindustrie, die für das Unternehmen zunehmend an Bedeutung gewinnt. Das zeigen auch jüngste LPKF-News zur Dünnstglas-Sparte. Im November meldete man den Start von Bauarbeiten an einer neuen Reinraum-Produktionshalle in Garbsen, in der man Komponenten aus Dünnstglas für die Elektronik- und Halbleiterindustrie produzieren. Mitte 2020 soll die Anlage den Angaben des Konzerns zufolge fertiggestellt werden.
„Wir werden in naher Zukunft von Garbsen aus Kunden aus der Halbleiter- und Elektronikindustrie in der ganzen Welt mit hochpräzisen Bauteilen aus Glas beliefern”, sagte der Vorstandsvorsitzende von LPKF Laser, Götz M. Bendele, bereits im November. Dabei werde man unter dem Namen Vitrion eng mit Kunden und Partnern in der Halbleiter- und Elektronikindustrie zusammenarbeiten, kündigen die Norddeutschen an. Die neuen Aktivitäten hinterlassen ihre deutlichen Spuren in der Mittelfrist-Prognose.
Auch bei Warburg Research bestätigt man die Kaufempfehlung für die Aktie von LPKF Laser, hebt zugleich aber das Kursziel von 27 Euro auf 36 Euro an. Hintergrund ist, dass die mittelfristigen Ziele des Konzerns deutlich über den Prognosen liegen, heißt es vonseiten der Analysten.